Fermat-Zahl

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Eine Fermat-Zahl, benannt nach dem französischen Mathematiker Pierre de Fermat, ist eine Zahl der Form

mit einer ganzen Zahl . Die ersten Fermat-Zahlen lauten 3, 5 und 17.

Im August 1640 vermutete Fermat fälschlicherweise, dass alle Zahlen dieser Form (die später nach ihm benannt wurden) Primzahlen seien.[1] Dies wurde jedoch 1732 von Leonhard Euler widerlegt, der zeigte, dass schon die sechste Fermatzahl F5 durch 641 teilbar ist.[2] Man kennt außer den ersten fünf (3, 5, 17, 257, 65537) derzeit keine weitere Fermat-Zahl, die gleichzeitig Primzahl ist, und vermutet, dass es außer diesen fünf Zahlen auch keine weitere gibt (siehe Abschnitt weiter unten).

Die ersten Fermat-Zahlen lauten und .[3]

Eine etwas längere Liste bis findet man in der folgenden aufklappbaren Box.

Wegen hat die Fermatzahl doppelt so viele oder um eine weniger als doppelt so viele Stellen wie ihr Vorgänger .

Fermatsche Primzahlen

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Die Idee hinter Fermatschen Primzahlen ist der Satz, dass nur für und für mit prim sein kann:

Die Umkehrung dieses Satzes, dass also nicht nur (wegen offensichtlich) , sondern auch jede Fermat-Zahl prim sei, ist falsch. bis sind sogar die einzigen bisher bekannten Fermatschen Primzahlen.

Schon Fermat zeigte, dass diese ersten fünf Fermat-Zahlen Primzahlen sind, und vermutete 1640, dass dies auf alle Fermat-Zahlen zutreffe. Diese Vermutung wurde aber schon 1732 von Leonhard Euler einfach widerlegt, indem er mit 641 einen echten Teiler von F5 = 4.294.967.297 fand.[4]

Man vermutet inzwischen, dass außer den ersten fünf keine weiteren Fermatschen Primzahlen existieren. Diese Vermutung beruht auf statistischen Abschätzungen: Der Primzahlsatz besagt, dass die Anzahl der Primzahlen, die nicht größer als x sind, näherungsweise gleich x / ln x ist. Die Primzahldichte oder Wahrscheinlichkeit dafür, dass Fn als ungerade Zahl eine Primzahl ist, beträgt daher näherungsweise 2 / ln Fn ≈ 3 / 2n. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Fermatzahl Fn oder eine der folgenden Fermatzahlen eine Primzahl ist, ergibt sich durch Summation der geometrische Reihe ungefähr zu 6 / 2n.

Für verbliebene weder teilweise noch vollständig faktorisierte Fermat-Zahlen ist diese Wahrscheinlichkeit mit etwa 6 ⸱ 10−10 mittlerweile aber sehr klein geworden.

Faktorisierungsergebnisse von Fermat-Zahlen

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Die Zahlen F0 bis F4 sind, wie schon Fermat erkannt hat, Primzahlen:

n Fermat-Primzahl Fn
00 3
01 5
02 17
03 257
04 65537

Die Zahlen F5 bis F11 sind entgegen der Vermutung Fermats zusammengesetzt. Sie sind bereits vollständig faktorisiert:[5]

Ab F12 ist keine Fermat-Zahl mehr vollständig faktorisiert. Die ersten acht lauten:

Von F12 bis F32 und von einigen größeren Fermat-Zahlen ist bekannt, dass sie zusammengesetzt sind – hauptsächlich, weil ein oder mehrere Faktoren gefunden wurden. Von zwei Fermat-Zahlen (F20 und F24) kennt man zwar keinen Faktor, hat aber auf andere Art gezeigt, dass sie zusammengesetzt sind.[7][8]

Für F14 wurde am 3. Februar 2010 ein Faktor veröffentlicht,[9] für F22 am 25. März 2010.[10]

Die kleinste Fermat-Zahl, von der bislang nicht bekannt ist, ob sie prim oder zusammengesetzt ist, ist F33. Diese Zahl hat 2.585.827.973 Stellen. Insgesamt weiß man von den ersten 50 Fermat-Zahlen nur von 10 nicht, ob sie zusammengesetzt sind oder nicht.[11]

F18.233.954 ist die größte Fermat-Zahl, von der ein Faktor bekannt ist, nämlich die Primzahl 7 · 218.233.956 + 1. Dieser Faktor wurde am 5. Oktober 2020 von Ryan Propper mit Computer-Programmen von Geoffrey Reynolds, Jean Penné und Jim Fougeron entdeckt und hat 5.488.969 Stellen. Die Fermat-Zahl F18.233.954 selbst hat allerdings mehr als 105.488.966 Stellen.[12]

Insgesamt weiß man von 325 Fermat-Zahlen, dass sie zusammengesetzt sind. 370 Primfaktoren sind bisher bekannt (Stand: 6. Juli 2024).[5][13]

Der folgenden Tabelle kann man entnehmen, in welchem Intervall wie viele zusammengesetzte Fermat-Zahlen bekannt sind (Stand: 6. Juli 2024):

Anteil der Fermat-Zahlen, die nachweislich keine Primzahlen sind
n bekannt
zusammen-
gesetzt
Anteil n bekannt
zusammen-
gesetzt
Anteil
05 ≤ n ≤ 32 028 100,0 % 10001 ≤ n ≤ 50000 38 0,09500 %
033 ≤ n ≤ 100 032 047,1 % 050001 ≤ n ≤ 100000 11 0,02200 %
101 ≤ n ≤ 500 064 016,0 % 100001 ≤ n ≤ 500000 27 0,00675 %
0501 ≤ n ≤ 1000 022 004,4 % 0500001 ≤ n ≤ 1000000 07 0,00140 %
1001 ≤ n ≤ 5000 053 001,3 % 1000001 ≤ n ≤ 5000000 13 0,00033 %
05001 ≤ n ≤ 10000 027 000,5 % 05000001 ≤ n ≤ 20000000 03 0,00006 %
TOTAL 226 002,3 % TOTAL 99 0,00050 %

Die kleinsten 25 Fermat-Primfaktoren sind die folgenden:

3, 5, 17, 257, 641, 65.537, 114.689, 274.177, 319.489, 974.849, 2.424.833, 6.700.417, 13.631.489, 26.017.793, 45.592.577, 63.766.529, 167.772.161, 825.753.601, 1.214.251.009, 6.487.031.809, 70.525.124.609, 190.274.191.361, 646.730.219.521, 2.710.954.639.361, 2.748.779.069.441, … (Folge A023394 in OEIS)

Um von einer Fermat-Zahl nachzuweisen, dass sie zusammengesetzt ist, benutzt man in der Regel den Pépin-Test und den Suyama-Test, die beide besonders auf diese Zahlen zugeschnitten und sehr schnell sind.

Die folgenden 16 Primfaktoren von Fermat-Zahlen wurden vor 1950 entdeckt.

Seit 1950 wurden alle weiteren Faktoren durch Einsatz von Computern gefunden.[14]

  • Für hat jeder Teiler von die Form (bewiesen von Euler und Lucas, siehe auch Artikel Quadratisches Reziprozitätsgesetz, Unterabschnitt Teiler von Fermat- und Mersenne-Zahlen).
Beispiele:
Der Teiler 641 von F5: 641 = 5 · 27 + 1 = 5 · 128 + 1
Der Teiler 6700417 von F5: 6700417 = 52347 · 27 + 1 = 52347 · 128 + 1
  • Fermat-Zahlen lassen sich auf folgende Arten rekursiv berechnen:
  •  für 
  •  für 
  •  für 
  •  für 
  • Es gelten folgende Darstellungen von :
  • Jede Fermat-Zahl mit ist von der Form , wobei positiv ganzzahlig ist. (mit anderen Worten: )[15]
  • Jede Fermat-Zahl mit ist von der Form , wobei positiv ganzzahlig ist. (mit anderen Worten: )
  • Jede Fermat-Zahl mit ist von der Form , wobei positiv ganzzahlig ist. (mit anderen Worten: )
  • Jede Fermat-Zahl mit ist von der Form , wobei positiv ganzzahlig ist. (mit anderen Worten: )
Anders formuliert: Mit Ausnahme von und endet jede Fermat-Zahl im Dezimalsystem mit der Ziffer 7. Die letzten beiden Ziffern sind 17, 37, 57 oder 97.[16]
  • Sei die -te Fermat-Zahl. Dann gilt:
  • hat unendlich viele Darstellungen der Form mit positiv ganzzahlig, für alle [17]
  • hat mindestens eine Darstellung der Form mit positiv ganzzahlig. Ist zusammengesetzt, gibt es mehrere Möglichkeiten dieser Darstellung.[18]
  • kann niemals als Summe von zwei Primzahlen dargestellt werden, für alle [19]
für alle
  • kann niemals als Differenz von zwei p-ten Potenzen geschrieben werden, wenn und p ungerade Primzahlen sind:[20]
für alle
  • Sei die -te Fermat-Zahl und sei die Anzahl der Stellen von . Dann gilt:[21]
wobei mit die Floor-Funktion gemeint ist (also die größte ganze Zahl, die kleiner oder gleich ist)
  • Sei die -te Fermat-Zahl mit . Dann gilt:
ist eine Primzahl genau dann, wenn gilt:
Mit anderen Worten: Für gilt:
Dieser Satz nennt sich Pépin-Test.
  • Für gilt:[22]
  • Sei , und prim. Dann gilt:[22]
  • Sei eine Primzahl und eine ganze Zahl. Dann gilt für jede prime Fermat-Zahl mit :[23]
teilt
  • Sei . Dann gilt:[24]
für alle
  • Sei eine Primzahl. Dann gilt:[25][26]
  • mit einer positiven ganzen Zahl