Fiat G.80

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Fiat G.80
Fiat G.80 im Italienischen Luftfahrtmuseum Vigna di Valle
Typ Schulflugzeug
Entwurfsland

Italien Italien

Hersteller Fiat
Erstflug 9. Dezember 1951
Stückzahl 5 + 5 G.82

Die Fiat G.80 war ein militärisches Schulflugzeug, das vom italienischen Herstellers Fiat in den 1950er-Jahren entwickelt wurde.

Geschichte und Konstruktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

G-80-3B auf der Luftwaffenbasis Pratica di Mare Mario de Bernardi

Die G.80 war das erste Flugzeug mit echtem Düsenantrieb, das in Italien entwickelt wurde. Die in den 1940er-Jahren gebaute Campini-Caproni N.1 verwendete noch eine Mischform zwischen Kolbenmotor- und Gasturbinenantrieb. Die G.80 war ein konventioneller Tiefdecker mit einziehbarem Bugradfahrwerk und Lufteinläufen an den Rumpfseiten. Pilot und Ausbilder saßen in Tandemsitzen unter einer langen Cockpithaube.

Zwei Prototypen wurden gebaut, drei Vorserienflugzeuge folgten. Die italienische Luftwaffe hielt die Maschine allerdings für ungeeignet, um ihre Anforderungen zu erfüllen und kaufte nur eine geringe Anzahl. Unbeirrt entwickelte Fiat eine verbesserte Version G.82 weiter, um in den Wettbewerb für einen Standard-NATO-Jettrainer zu treten. Neben vielen Änderungen im Detail, besaß die G.82 einen längeren Rumpf, ein Rolls-Royce-Nene-Triebwerk anstelle des in der G.80 verwendeten de Havilland Goblin und Flügelspitzentanks. Fünf Flugzeuge wurden gebaut, der Wettbewerb wurde jedoch abgebrochen und die G.82 weder von der NATO noch von der italienischen Luftwaffe ausgewählt. Die Entwicklung wurde schließlich abgebrochen. Pläne für spezielle Versionen einschließlich Nachtjäger, Aufklärer und Luftnahunterstützungsversionen wurden nicht realisiert, wie auch die G.84, die von einem Allison J35 angetrieben werden sollte. Die G.82 wurden einige Jahre von der Aeronautica Militare an der Flugschule in Amendola verwendet, bevor sie 1957 an die „Reparto Sperimentale Volo“ (Flugversuchsanstalt) in Pratica di Mare abgegeben wurden.

Varianten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • G.80-1B – Prototypen
  • G.80-3B – Vorserienversion
  • G.80-3A – Entwurf für ein Bodenangriffsflugzeug
  • G.81-1B – mit de-Havilland-Ghost-Triebwerk
  • G.82-1B – Trainer für die NATO-Ausschreibung für einen Standardjettrainer
  • G.82-1A – Entwurf für Nachtjäger, Aufklärer und Luftnahunterstützungsflugzeug
  • G.84-1B – geplant mit Allison-J35-Triebwerk

Militärische Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Italien Italien

  • Aufgezählter Listeneintrag

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kenngröße Daten (G.80-3B)[1]
Besatzung 2
Länge 12,90 m
Spannweite 11,80 m
Höhe 4,03 m
Flügelfläche 25,20 m²
Leermasse 3950 kg
max. Startmasse 5850 kg
Reisegeschwindigkeit 750 km/h
Höchstgeschwindigkeit 835 km/h
Dienstgipfelhöhe 12.900 m
Reichweite 1100 km
Triebwerke 1 × de Havilland Goblin 35 mit 1500 kp Schub
Bewaffnung zwei im Bug eingebaute 12,7-mm-Maschinengewehre Browning M3 und
bis zu 200 kg Außenlasten an zwei Außenlaststationen unter den Tragflächen

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Aerei 10/96
  • Michael J. H. Taylor: Jane’s Encyclopedia of Aviation. London: Studio Editions, London 1989, S. 390–391.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Fiat G.80 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Daten von Fliegerweb.com