Großer Preis von Europa 1984

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 Großer Preis von Europa 1984
Renndaten
15. von 16 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1984
Streckenprofil
Name: XXXVI Großer Preis von Europa
Datum: 7. Oktober 1984
Ort: Nürburg
Kurs: Nürburgring
Länge: 304,314 km in 67 Runden à 4,542 km

Wetter: bewölkt und kühl
Zuschauer: ~ 43.000
Pole-Position
Fahrer: Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Brabham
Zeit: 1:18,871 min
Schnellste Runde
Fahrer: Italien Michele Alboreto
Brasilien 1968 Nelson Piquet
Italien Ferrari
Vereinigtes Konigreich Brabham
Zeit: 1:23,146 min
Podium
Erster: Frankreich Alain Prost Vereinigtes Konigreich McLaren
Zweiter: Italien Michele Alboreto Italien Ferrari
Dritter: Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Brabham

Der Große Preis von Europa 1984 fand am 7. Oktober auf dem Nürburgring statt und war das 15. Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1984.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Acht Jahre nach dem Großen Preis von Deutschland 1976 kehrte die Formel 1 an die Rennstrecke in der Eifel zurück, um den Großen Preis von Europa auszutragen. Das Rennen wurde allerdings nicht mehr auf der mehr als 20 Kilometer langen und für die Formel 1 nicht mehr zeitgemäßen Nordschleife absolviert, sondern auf der zu diesem Zeitpunkt neu errichteten Grand-Prix-Strecke mit rund 4,5 Kilometern Länge, die den damals gültigen Sicherheitsanforderungen entsprach.

Infolge der Ankündigung von BMW, in der Saison 1985 keine Motoren mehr an das ATS Racing Team liefern zu wollen, entließ Teamchef Günter Schmid den bisherigen Stammfahrer Manfred Winkelhock und beschloss, die Saison 1984 mit dem bisherigen Gaststarter Gerhard Berger zu beenden.

Mauro Baldi kehrte anstelle von Huub Rothengatter ins Team Spirit Racing zurück. Ayrton Senna löste bei Toleman den Italiener Pierluigi Martini ab, der ihn drei Wochen zuvor beim Großen Preis von Italien vertreten hatte.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Startreihe setzte sich entsprechend dem Trainingsergebnis am Freitag wie bereits in Italien aus dem Brabham von Nelson Piquet und dem McLaren von Alain Prost zusammen. Patrick Tambay und Keke Rosberg bildeten die zweite Reihe vor den beiden Ferrari-Piloten Michele Alboreto und René Arnoux.

Da es während des zweiten Qualifikationstrainings am Samstag regnete, konnte keiner der Piloten seine jeweils am Vortag erzielte Bestzeit unterbieten.[1]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sowohl Prost als auch Tambay gelangten kurz nach dem Start an Piquet vorbei, während in der ersten Kurve Senna mit Rosberg kollidierte. Gerhard Berger prallte in das Heck des Arrows A7 von Marc Surer. Außerdem kam es zu einer Kollision zwischen Teo Fabi und Piercarlo Ghinzani. Für fünf Piloten war das Rennen somit bereits nach wenigen Metern beendet. Lediglich Fabi konnte weiterfahren, nachdem er von Streckenposten angeschoben wurde.

Hinter Prost, Tambay und Piquet folgte Derek Warwick vor den beiden Ferrari von Alboreto und Arnoux. Bereits in der fünften Runde nahm der von Platz 15 aus gestartete Niki Lauda den sechsten Rang ein. Bis zum 43. Umlauf änderte sich daraufhin innerhalb der Spitzengruppe nichts. Dann allerdings fiel Tambay aufgrund von Elektrikproblemen zurück. Zehn Runden später konnte auch Warwick aufgrund von technischen Schwierigkeiten seinen dritten Rang nicht mehr verteidigen.

Während der letzten Runde musste Piquet aufgrund von Kraftstoffmangel seinen zweiten Rang an Alboreto abtreten. Diesem ging kurz darauf ebenfalls das Benzin aus, sodass beide Kontrahenten antriebslos über die Ziellinie rollten und wenige Meter dahinter stehen blieben. Niki Lauda wurde Vierter vor René Arnoux und Riccardo Patrese. Er nahm somit einen Vorsprung von 3,5 WM-Punkten gegenüber seinem siegreichen Teamkollegen Alain Prost mit ins Saisonfinale nach Portugal.[2]

Michele Alboreto und Nelson Piquet absolvierten zeitgleich die schnellste Rennrunde, jeweils in ihrem 62. Umlauf.

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich MRD International 1 Brasilien 1968 Nelson Piquet Brabham BT53 BMW M12/13 1.5 L4t M
2 Italien Teo Fabi
Vereinigtes Konigreich Williams Grand Prix Engineering 5 Frankreich Jacques Laffite Williams FW09B Honda RA163-E 1.5 V6t G
6 Finnland Keke Rosberg
Vereinigtes Konigreich Marlboro McLaren International 7 Frankreich Alain Prost McLaren MP4/2 TAG/Porsche TTE PO1 1.5 V6t M
8 Osterreich Niki Lauda
Vereinigtes Konigreich Skoal Bandit Formula 1 Team 9 Frankreich Philippe Alliot RAM 02 Hart 415T 1.5 L4t P
10 Vereinigtes Konigreich Jonathan Palmer
Vereinigtes Konigreich John Player Team Lotus 11 Italien Elio de Angelis Lotus 95T Renault EF4 1.5 V6t G
12 Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell
Frankreich Équipe Renault Elf 15 Frankreich Patrick Tambay Renault RE50 M
16 Vereinigtes Konigreich Derek Warwick
Vereinigtes Konigreich Barclay Nordica Arrows BMW 17 Schweiz Marc Surer Arrows A7 BMW M12/13 1.5 L4t G
18 Belgien Thierry Boutsen
Vereinigtes Konigreich Toleman Group Motorsport 19 Brasilien 1968 Ayrton Senna Toleman TG184 Hart 415T 1.5 L4t M
20 Schweden Stefan Johansson
Vereinigtes Konigreich Spirit Racing 21 Italien Mauro Baldi Spirit 101B P
Italien Benetton Team Alfa Romeo 22 Italien Riccardo Patrese Alfa Romeo 184T Alfa Romeo 890T 1.5 V8t G
23 Vereinigte Staaten Eddie Cheever
Italien Osella Squadra Corse 24 Italien Piercarlo Ghinzani Osella FA1F P
30 Osterreich Jo Gartner
Frankreich Ligier Loto 25 Frankreich François Hesnault Ligier JS23 Renault EF4 1.5 V6t M
26 Italien Andrea de Cesaris Ligier JS23B
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 27 Italien Michele Alboreto Ferrari 126C4 Ferrari 031 1.5 V6t G
28 Frankreich René Arnoux
Deutschland Team ATS 31 Osterreich Gerhard Berger ATS D7 BMW M12/13 1.5 L4t P

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Qualifikationstraining 1 Qualifikationstraining 2 Start
Zeit Ø-Geschwindigkeit Zeit Ø-Geschwindigkeit
01 Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Brabham-BMW 1:18,871 207,316 km/h 1:43,988 157,241 km/h 01
02 Frankreich Alain Prost Vereinigtes Konigreich McLaren-TAG-Porsche 1:19,175 206,520 km/h 1:40,693 162,387 km/h 02
03 Frankreich Patrick Tambay Frankreich Renault 1:19,499 205,678 km/h keine Zeit 03
04 Finnland Keke Rosberg Vereinigtes Konigreich Williams-Honda 1:20,652 202,738 km/h 1:43,619 157,801 km/h 04
05 Italien Michele Alboreto Italien Ferrari 1:20,910 202,091 km/h 1:41,878 160,498 km/h 05
06 Frankreich René Arnoux Italien Ferrari 1:21,180 201,419 km/h 1:42,457 159,591 km/h 06
07 Vereinigtes Konigreich Derek Warwick Frankreich Renault 1:21,571 200,454 km/h 1:44,289 156,787 km/h 07
08 Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault 1:21,710 200,113 km/h 1:40,705 162,367 km/h 08
09 Italien Riccardo Patrese Italien Alfa Romeo 1:21,937 199,558 km/h 1:41,724 160,741 km/h 09
10 Italien Teo Fabi Vereinigtes Konigreich Brabham-BMW 1:22,206 198,905 km/h 1:45,075 155,615 km/h 10
11 Belgien Thierry Boutsen Vereinigtes Konigreich Arrows-BMW 1:22,248 198,804 km/h 1:44,642 156,258 km/h 11
12 Brasilien 1968 Ayrton Senna Vereinigtes Konigreich Toleman-Hart 1:22,439 198,343 km/h 1:43,747 157,606 km/h 12
13 Vereinigte Staaten Eddie Cheever Italien Alfa Romeo 1:22,525 198,136 km/h 1:41,285 161,438 km/h 13
14 Frankreich Jacques Laffite Vereinigtes Konigreich Williams-Honda 1:22,613 197,925 km/h keine Zeit 14
15 Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich McLaren-TAG-Porsche 1:22,643 197,853 km/h 1:40,392 162,874 km/h 15
16 Schweiz Marc Surer Vereinigtes Konigreich Arrows-BMW 1:22,708 197,698 km/h 1:45,319 155,254 km/h 16
17 Italien Andrea de Cesaris Frankreich Ligier-Renault 1:23,034 196,922 km/h 1:42,362 159,739 km/h 17
18 Osterreich Gerhard Berger Deutschland ATS-BMW 1:23,116 196,727 km/h 1:44,899 155,876 km/h 18
19 Frankreich François Hesnault Frankreich Ligier-Renault 1:23,322 196,241 km/h 1:44,420 156,591 km/h 19
20 Italien Piercarlo Ghinzani Italien Osella-Alfa Romeo 1:24,699 193,051 km/h 1:42,746 159,142 km/h 20
21 Vereinigtes Konigreich Jonathan Palmer Vereinigtes Konigreich RAM-Hart 1:25,050 192,254 km/h 1:51,449 146,715 km/h 21
22 Osterreich Jo Gartner Italien Osella-Alfa Romeo 1:26,156 189,786 km/h 1:48,214 151,101 km/h 22
23 Italien Elio de Angelis Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault 1:26,161 189,775 km/h 1:39,762 163,902 km/h 23
24 Italien Mauro Baldi Vereinigtes Konigreich Spirit-Hart 1:28,137 185,520 km/h 1:45,814 154,528 km/h 24
25 Frankreich Philippe Alliot Vereinigtes Konigreich RAM-Hart 1:30,259 181,159 km/h 1:53,587 143,953 km/h 25
26 Schweden Stefan Johansson Vereinigtes Konigreich Toleman-Hart 1:41,178 161,608 km/h 1:43,881 157,403 km/h 26

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund
01 Frankreich Alain Prost Vereinigtes Konigreich McLaren-TAG-Porsche 67 0 1:35:13,284 02 1:24,182
02 Italien Michele Alboreto Italien Ferrari 67 0 + 23,911 05 1:23,146
03 Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Brabham-BMW 67 0 + 24,922 01 1:23,146
04 Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich McLaren-TAG-Porsche 67 0 + 43,086 15 1:23,729
05 Frankreich René Arnoux Italien Ferrari 67 0 + 1:01,430 06 1:24,169
06 Italien Riccardo Patrese Italien Alfa Romeo 66 0 + 1 Runde 09 1:25,644
07 Italien Andrea de Cesaris Frankreich Ligier-Renault 65 0 + 2 Runden 17 1:26,378
08 Italien Mauro Baldi Vereinigtes Konigreich Spirit-Hart 65 0 + 2 Runden 24 1:26,680
09 Belgien Thierry Boutsen Vereinigtes Konigreich Arrows-BMW 64 1 DNF 11 1:25,908 Kraftstoffmangel
10 Frankreich François Hesnault Frankreich Ligier-Renault 64 0 + 3 Runden 19 1:28,276
11 Vereinigtes Konigreich Derek Warwick Frankreich Renault 61 0 DNF 07 1:24,211 defekte Auspuffanlage
12 Osterreich Jo Gartner Italien Osella-Alfa Romeo 60 0 DNF 22 1:28,249 Kraftstoffmangel
Italien Teo Fabi Vereinigtes Konigreich Brabham-BMW 57 0 DNF 10 1:24,814 Getriebeschaden
Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault 51 0 DNF 08 1:23,978 Motorschaden
Frankreich Patrick Tambay Frankreich Renault 47 1 DNF 03 1:24,671 defekte Zündung
Vereinigte Staaten Eddie Cheever Italien Alfa Romeo 37 0 DNF 13 1:25,512 defekte Kraftstoffzufuhr
Frankreich Philippe Alliot Vereinigtes Konigreich RAM-Hart 37 0 DNF 25 1:30,480 Turboladerschaden
Vereinigtes Konigreich Jonathan Palmer Vereinigtes Konigreich RAM-Hart 35 0 DNF 21 1:30,415 Turboladerschaden
Frankreich Jacques Laffite Vereinigtes Konigreich Williams-Honda 27 0 DNF 14 1:25,687 Turboladerschaden
Italien Elio de Angelis Vereinigtes Konigreich Lotus-Renault 25 0 DNF 23 1:25,836 Motorschaden
Schweden Stefan Johansson Vereinigtes Konigreich Toleman-Hart 17 0 DNF 26 1:26,943 defekte Kühlwasserpumpe
Finnland Keke Rosberg Vereinigtes Konigreich Williams-Honda 00 0 DNF 04 Kollision
Brasilien 1968 Ayrton Senna Vereinigtes Konigreich Toleman-Hart 00 0 DNF 12 Kollision
Schweiz Marc Surer Vereinigtes Konigreich Arrows-BMW 00 0 DNF 16 Kollision
Osterreich Gerhard Berger Deutschland ATS-BMW 00 0 DNF 18 Kollision
Italien Piercarlo Ghinzani Italien Osella-Alfa Romeo 00 0 DNF 20 Kollision

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

(Ergebnisse nach der Disqualifikation des Teams Tyrrell)

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Osterreich Niki Lauda McLaren 66,0
02 Frankreich Alain Prost McLaren 62,5
03 Italien Elio de Angelis Lotus 32,0
04 Brasilien 1968 Nelson Piquet Brabham 28,0
05 Italien Michele Alboreto Ferrari 27,5
06 Frankreich René Arnoux Ferrari 27,0
07 Vereinigtes Konigreich Derek Warwick Renault 23,0
08 Finnland Keke Rosberg Williams 20,5
09 Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Lotus 13,0
10 Frankreich Patrick Tambay Renault 11,0
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
11 Brasilien 1968 Ayrton Senna Toleman 9,0
12 Italien Teo Fabi Brabham 9,0
13 Italien Riccardo Patrese Alfa Romeo 8,0
14 Frankreich Jacques Laffite Williams 5,0
15 Belgien Thierry Boutsen Arrows 5,0
16 Vereinigte Staaten Eddie Cheever Alfa Romeo 3,0
17 Italien Andrea de Cesaris Ligier 3,0
18 Schweden Stefan Johansson Toleman 3,0
19 Italien Piercarlo Ghinzani Osella 2,0
20 Schweiz Marc Surer Arrows 1,0

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich McLaren 128,5
02 Italien Ferrari 54,5
03 Vereinigtes Konigreich Lotus 45,0
04 Vereinigtes Konigreich Brabham 37,0
05 Frankreich Renault 34,0
06 Vereinigtes Konigreich Williams 25,5
Pos. Konstrukteur Punkte
07 Vereinigtes Konigreich Toleman 12,0
08 Italien Alfa Romeo 11,0
09 Vereinigtes Konigreich Arrows 6,0
10 Frankreich Ligier 3,0
11 Italien Osella 2,0

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Training“ (Memento vom 12. April 2013 im Webarchiv archive.today) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 12. Februar 2013)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 12. Februar 2013)
  3. „WM-Stände“ (Memento vom 12. April 2013 im Webarchiv archive.today) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 12. Februar 2013)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]