Askvoll
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Wappen | Karte | |
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Basisdaten | ||
Kommunennummer: | 4645 | |
Provinz (fylke): | Vestland | |
Verwaltungssitz: | Askvoll | |
Koordinaten: | 61° 24′ N, 5° 15′ O | |
Fläche: | 326,24 km² | |
Einwohner: | 2.986 (1. Jan. 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 9 Einwohner je km² | |
Sprachform: | Nynorsk | |
Webpräsenz: | ||
Lage in der Provinz Vestland | ||
Kommune in Sunnfjord in der Provinz Vestland in Norwegen. Sie liegt direkt am Atlantik. Die Kommune hat eine Fläche von 326 km² und hat 2986 Einwohner (Stand 1. Januar 2024). Verwaltet wird die Kommune von dem Ort Askvoll aus. Die höchste Erhebung ist der Blægja mit einer Höhe von 1304 Metern.
ist eineGeografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geografische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Askvoll liegt in der westnorwegischen Provinz Vestland, die zum 1. Januar 2020 aus den bisherigen Provinzen Sogn og Fjordane und Hordaland gebildet wurde. Askvoll liegt auf dem Gebiet der vormaligen Provinz Sogn og Fjordane. Die Kommune erstreckt sich über eine Fläche von 326 km² mit einer Nord-Süd-Ausdehnung von 24,7 km und einer Ost-West-Ausdehnung von 52,7 km. Im Westen stellen die Værlandet die Grenze dar und im Osten wird sie von der Kommune Sunnfjord begrenzt. Dazwischen befindet sich ein teilweise steil aus dem Meer ansteigender Mittelgebirgskamm, dessen höchsten Punkt der Gipfel des Blægja mit 1304 moh. darstellt. Im Süden wird die Kommune durch einen langen Fjord begrenzt, der sich in Bue-, Vilnes- und Dalsfjorden untergliedert. Im Norden begrenzen der Stavfjord und der Førdefjord die Kommune.[2]
Kommunengliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kommune Askvoll besteht aus zahlreichen Einzel- und Streusiedlungen, darunter die ehemalige Bergarbeitersiedlung Grimelid, sowie vier größeren Siedlungen (Tettstader):[3]
- Askvoll (Hauptort)
- Holmedal
- Stongfjorden
- Herland (auf Atløy)
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Askvoll grenzt im Osten an die Kommune Sunnfjord. Ohne direkte Landverbindungen grenzt Askvoll zudem im Norden im Førdefjord an die Kommune Kinn sowie im Süden an die Kommune Fjaler, deren Landfläche sich südlich des Dalsfjords befindet.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Etymologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name des Hauptorts Askvoll sowie daraus resultierend der Kommunenname leiten sich von einem gleichnamigen Bauernhof ab, (Altnordisch Askvǫllr) da bei diesem die Kirche des heutigen Ortes, die Askvoll kyrkje errichtet wurde. Das Wort setzt sich aus der Silbe „ask“ (deutsch: Esche) und voll (deutsch: Wiese) zusammen.[4]
Geschichte der Kommune
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kommune Askvoll wurde am 1. Januar 1838 als Formannskapsdistrikt gegründet. Ursprünglich war die Gemeinde identisch mit der Pfarrei Askvoll (Prestegjeld) mit den Unterpfarreien Askvoll, Vilnes, Øn, und Hyllestad. 1862 wurden die beiden südlichsten Unterpfarreien, Øn und Hyllestad (Einwohner: 2475), von Askvoll abgespalten und zusammen mit der Unterpfarrei Bø aus der Kommune Lavik zur neuen Kommune Hyllestad zusammengefasst. Die Einwohnerzahl von Askvoll sank so von etwa 5500 auf 3065 Einwohner.[5]
Am 1. Januar 1888 wurden mehrere Bauernhöfe rund um den Ort Hersvikbygda, im nördlichen Teil der Insel Sula, sowie Bauernhöfe auf weiteren, kleineren Inseln mit einer Gesamteinwohnerzahl von 317 Personen von der Kommune Askvoll gelöst und der Kommune Utvær zugeschlagen. Am 1. Januar 1964 wurden Teile der aufgelösten Kommunen Vevring (407 Bewohner) und Bru (92 Bewohner), die sich südlich des Førdefjord befanden, in die Kommune Askvoll eingegliedert. Die Einwohnerzahl stieg dadurch auf 3585. Am 1. Januar 1990 vollzogen Askvoll und Fjaler einen Landtausch: Die Orte Vårdal, Holmedal, Rivedal und Teile von Hestad (Gesamteinwohnerzahl 731) kamen zu Askvoll, im Gegenzug die Orte Fure, Folkestad und Våge (Gesamteinwohnerzahl 482) zu Fjaler.[5]
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Mehrheit der Bewohner Askvolls gehören der Norwegischen Kirche an. Die zuständige Pfarrei ist die Pfarrei Askvoll, die zur Propstei Sunnfjord (Bistum Bjørgvin) gehört und seit dem 1. Januar 2006, nach der Zusammenlegung mit den Pfarreien Holmedal und Vilnes, mit den Grenzen der Kommune Askvoll identisch ist.
Pfarrei (Sokn) | Name | Ort | Baujahr |
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Askvoll | Askvoll kyrkje | Askvoll | 1863 |
Bulandet bedehuskapell | Musøya in Bulandet | 1905 | |
Holmedal kyrkje | Holmedal | 1868 | |
Kvammen kapell | Kvammen | 1977 | |
Stongfjorden bedehuskapell | Stongfjorden | 1908 | |
Vilnes kyrkje | Vilnes (Atløy) | 1674 | |
Værlandet bedehuskapell | Værlandet | 1960 |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister von Askvoll seit 1837[6] | |||
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Name | Lebensdaten | Partei | Amtszeit |
Georg Prahl Harbitz | 1802–1889 | 1837–1839 | |
Mads M. Askevold | 1839–1840 | ||
Carl Johan Christie | 1842–1857 | ||
Mons Andersen Askevold | 1858–1862 | ||
Mads M. Askevold | 1863–1867 | ||
Mathias V. Rødsæth | 1868–1871 | ||
Jens O. Askevold | 1872–1873 | ||
Kolbein S. Fismen | 1874–1879 | ||
Ole S. Nordeide | 1880–1907 | ||
Mathias K. Stubseid | 1864–1934 | V | 1908–1934 |
Olai Einen | 1934–1942 | ||
Harald Slåttelid | NS | 1942–1945 | |
Olai Einen | 1945 | ||
Sverre Ringstad | SP | 1946–1955 | |
Mads Flokenes | V | 1956–1963 | |
Magne Loftheim | 1964–1971 | ||
Kåre Ness | *1929 | SP | 1972–1987 |
Jorunn Ringstad | *1943 | SP | 1988–1992 |
Kjellaug Veivåg Høyvik | *1949 | SP | 1993–2003 |
Aud Kari Steinsland | *1950 | Ap | 2004–2011 |
Frida Melvær | *1971 | H | 2011–2019 |
Ole André Klausen | *1975 | H | seit 2019 |
Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat besteht aus 21 Mitgliedern, die auf vier Jahre gewählt werden, und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2019 folgendermaßen zusammen:[7]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bürgermeister (ordførar) einer Kommune in Norwegen ist ein Repräsentant der stärksten Partei des Gemeinderats, der gewählt wird, um das Gemeindeparlament zu führen. Für die aktuelle Amtsperiode von 2019 bis 2023 wurde Ole André Klausen, Mitglied der Høgre als Bürgermeister gewählt.[7]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Grün ein silbernes durchbohrtes byzantinisches Kreuz.“
Das Motiv soll an das über 1000 Jahre alte, und fast vier Meter hohe Steinkreuz von Korssund erinnern. Der Ort Korssund gehörte früher zur Kommune Askvoll, wurde aber 1990 der Kommune Fjaler zugeschlagen. Das Wappen wird seit dem 5. Januar 1990 geführt.[8] Die Blasonierung lautet (auf Norwegisch):
«På grøn botn i sølv ein utskrådd gjennombora kross (Korssundkrossen)»
„Auf grünem Boden in Silber ein ausgestelltes (mit nach außen verbreiternden Enden) durchbohrtes Kreuz (Korssundkreuz).“[9]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Museen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Veteranbåtlaget M/S Stangfjord – Museumsschiff
- Bulandet Temapark – Themenpark mit Spezialisierung auf die Fischerei- und Kriegsgeschichte der Region sowie die Küstenlandschaft und -kultur.[10]
Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ingolf Arnarson Statue – Übermannsgroße Statue von Ingólfur Arnarson auf einem Sockel in der Nähe des Ortes Rivedal am Dalsfjord[11]
- Leuchtturm Geita (norwegisch: Geita fyr) – Leuchtturm auf der Insel Geita, in Betrieb seit 1897
Naturdenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Berg Alden (auch bekannt als das „Norwegische Pferd“), der sich auf der gleichnamigen Insel befindet, gilt als Sehenswürdigkeit der Gemeinde. Er erhebt sich sehr steil, teilweise fast senkrecht ansteigend bis auf 481 moh. vom Meer und ist bei klarem Wetter rund 100 km weit vom Meer aus sichtbar.[12][13]
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Gemeinde gibt es zahlreiche Möglichkeiten Sport zu betreiben. Das gut ausgebaute Wegenetz eignet sich zum Fahrradfahren, Reiten und Wandern.[12] Aufgrund zahlreicher Wracks und dem zumeist sehr klaren Wasser in Küstennähe und in den Fjorden finden sich auch sehr gute Bedingungen zum Sporttauchen.[12] Ebenfalls beliebte Wassersportarten sind Kanufahren und Angeln.[12]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde befindet sich wenige Kilometer westlich der E39 und ist von dieser über den Fylkesvei 609 erreichbar, der in einer ausgedehnten Schleife zudem durch einen Großteil der Gemeinde führt. Von dieser Hauptverkehrsroute zweigen mehrere größere und kleinere Stichstraßen ab, darunter die Fylkesveien Fv608, Fv366, Fv363, Fv362 und Fv361. Die beiden größten Inseln der Kommune, Værlandet und Atløy sind mit dem Hauptort Askvoll durch eine regelmäßige Fährverbindung verbunden. Eine Weitere Fährlinie verbindet Askvoll mit Furu, einem Ort in der Kommune Fjaler.[2]
Ansässige Unternehmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Helle Knivfabrikk (Messerhersteller), gegründet 1932
- Bulandet Fiskeindustri (Fischfabrik),
- Sigurd Løkeland Hermetikkfabrikk (Hersteller von Krabben-Konserven)
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Gemeinde Askvoll gibt es vier Grundschulen mit insgesamt rund 300 Schülern:[14]
- Askvoll skule
- Atløy skule
- Bulandet skule
- Gjelsvik skule
Bis auf die Atløy skule (1. bis 7. Klasse) werden die Schüler an allen Schulen von der 1. bis zur 10. Klasse unterrichtet. Des Weiteren wird in Holmedal eine private Montessorischule unterhalten.[15]
Söhne und Töchter der Kommune
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ingólfur Arnarson, Entdecker
- Hans Arentz, Landrichter
- Anders Askevold, Landschaftsmaler
- Nikolaus Gjelsvik, Jurist
- Johannes Harbitz, Seemann
- Jorunn Ringstad, Politiker
- Tore Storehaug (* 1992), Politiker
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kåre Flokenes, Bård Titlestad: Stadnamn i Askvoll. Erling Skjalgssonselskapet, 1999, ISBN 82-91640-08-4.
- Arvid A. Follevåg: Askvoll – kommunesenteret ved Sunnfjordleia. Askvoll sogenemnd, 2006, ISBN 82-991605-9-6.
- Abraham Loftheim, Svein Åge Knudsen: Askvoll bygdebok. Askvoll sogenemd, 1971, ISBN 82-90106-02-5.
- Gaute Losnegård: Dalsfjordboka – frå Gaularfjellet til Bulandet. Skald AS 1999, ISBN 82-7959-007-2.
- Gaute Losnegård: Havfolk og fjordfolk – allmennsoge for Askvoll. Askvoll kommune, 2009, ISBN 978-82-93016-00-7.
- Gaute Losnegård: Havfolk og fjordfolk – allmennsoge for Askvoll B. 2. Askvoll kommune, 2011, ISBN 978-82-93016-01-4.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ 07459: Population, by sex and one-year age groups (M) 1986 - 2024. In: ssb.no. Statistisk sentralbyrå, abgerufen am 23. Februar 2024 (englisch).
- ↑ a b Topografische Karte von Norwegen (Ausschnitt mit Askvoll), ut.no, abgerufen am 16. Februar 2015.
- ↑ Askvoll, nrk.no, abgerufen am 16. Februar 2015 (norwegisch)
- ↑ Store norske leksikon: Askvoll, abgerufen am 16. Februar 2015 (norwegisch)
- ↑ a b Dag Jukvam: Historisk oversikt over endringer i kommune- og fylkesinndelingen. (PDF) Statistics Norway, 1999, abgerufen am 16. Februar 2015 (norwegisch).
- ↑ Ordførarar i Askvoll frå 1837, nrk.no, abgerufen am 16. Februar 2015 (norwegisch).
- ↑ a b Ordførar i Askvoll. Askvoll kommune, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 5. Oktober 2022; abgerufen am 5. Oktober 2022 (norwegisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Civic heraldry of Norway – Norske Kommunevåpen. Heraldry of the World, abgerufen am 16. Februar 2015 (norwegisch).
- ↑ “Korsundkrossen” – kommunevåpenet. Askvoll kommune, 17. Oktober 2019, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 19. März 2020; abgerufen am 19. März 2020 (norwegisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Bulandet Temapark. Visit Fjordkysten, abgerufen am 19. März 2020.
- ↑ Ingolf Arnarson, Rivedal. Fjord Norway, abgerufen am 8. Mai 2023.
- ↑ a b c d Askvoll ( vom 8. Juni 2015 im Internet Archive), gonorway.com, abgerufen am 16. Februar 2015 (englisch)
- ↑ Alden. Fjord Norway, abgerufen am 8. Mai 2023.
- ↑ Grunnskule i Askvoll. Askvoll kommune, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 5. Oktober 2022; abgerufen am 5. Oktober 2022 (norwegisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Om skulen. Holmedal Montessoriskule, abgerufen am 19. März 2020 (norwegisch).