Joseph Sifakis

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Joseph Sifakis 2008

Joseph Sifakis (griechisch Ιωσήφ Σηφάκης; * 26. Dezember 1946 in Iraklio, Kreta) ist ein griechisch-französischer[1][2] Informatiker und Turing-Preisträger. Er trug wesentlich zum Aufkommen der Modellprüfung und deren Verbreitung in der Industrie bei.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sifakis studierte Elektrotechnik an der Nationalen Technischen Universität Athen und wurde mit einem französischen Stipendium[3] an der Universität Joseph Fourier Grenoble I in Informatik promoviert.[4]

Er arbeitet in Grenoble für das von ihm mitgegründete[2] und von 1993 bis 2006 geleitete[4] Verimag-Labor des Centre national de la recherche scientifique. Dort ist er Forschungsleiter im Bereich verteilte und komplexe Systeme und forscht insbesondere an komponentenbasiertem Design, Modellierung und Analyse von Echtzeitsystemen, mit Fokus auf Correct-by-construction-Techniken. Er ist auch Träger der CNRS-Silbermedaille 2001.[5] Außerdem ist er Leiter des CARNOT-Instituts für intelligente Software und Systeme in Grenoble und einer der Vorsitzenden von ARTEMISIA, dem Industrieverband innerhalb der europäischen Embedded-Systems-Technologieplattform ARTEMIS.

Sifakis ist wissenschaftlicher Koordinator der europäischen Exzellenznetzwerke Artist2 und ArtistDesign zur Forschung im Bereich eingebetteter Systeme und hat mit Edmund M. Clarke, Robert Kurshan und Amir Pnueli die International Conference on Computer Aided Verification gegründet.[4] Weiter ist er Mitglied mehrerer redaktioneller Beiräte wissenschaftlicher Zeitschriften.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2007 erhielt Sifakis zusammen mit Edmund M. Clarke und Allen Emerson, von denen unabhängig er ab 1981 an der Modellprüfung gearbeitet hat, den Turing Award, und wird damit für seine Pionierarbeit sowohl auf theoretischem als auch praktischem Gebiet der Spezifikation und Verifizierung paralleler Systeme geehrt.[2][6] Im Jahr darauf ernannte Nicolas Sarkozy ihn zum Grand Officier des Ordre national du Mérite.[7] Seit 2008 ist er Mitglied der Academia Europaea.[8] Seit 2011 ist er Mitglied der Académie des sciences.[9] 2015 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt[10], 2017 in die National Academy of Engineering.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Joseph Sifakis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Το βραβείο Turing 2007 σε Έλληνα ερευνητή (Memento vom 16. Juli 2011 im Internet Archive), Kathimerini, 4. Februar 2008 (griechisch)
  2. a b c Joseph Sifakis, chercheur au CNRS, reçoit le Prix Turing 2007, CNRS, 4. Februar 2008 (französisch)
  3. Ελληνας ερευνητής πήρε το βραβείο Νόμπελ της πληροφορικής (Memento vom 7. Februar 2008 im Internet Archive), Eleftherotypia, 5. Februar 2008 (griechisch)
  4. a b c Verimag Distributed and Complex Systems Group, News, 4. Februar 2008
  5. Sifakis' persönliche Homepage bei Verimag
  6. Association for Computing Machinery: 2007 Turing Award Winners Announced, 4. Februar 2008
  7. hellenesonline.com: Joseph Sifakis, Ordre national du Merite (Memento vom 26. Januar 2012 im Internet Archive), 1. Oktober 2008
  8. Academy of Europe: Joseph Sifakis
  9. Mitgliederverzeichnis: Joseph Sifakis. Académie des sciences, abgerufen am 26. September 2017 (französisch).
  10. Book of Members 1780–present, Chapter S. (PDF; 1,5 MB) In: amacad.org. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 26. September 2017 (englisch).