Monkey Island 2: LeChuck’s Revenge

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Monkey Island 2: LeChuck’s Revenge
Zählt zur Reihe Monkey Island
Entwickler LucasArts
Publisher Welt LucasArts
Deutschland Softgold
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich U.S. Gold
Leitende Entwickler Ron Gilbert
Veröffentlichung 1. Dezember 1991
Plattform Commodore Amiga, DOS, FM Towns, iOS, Mac OS, Microsoft Windows, PlayStation 3, Xbox 360
Spiel-Engine SCUMM
Genre Point-and-Click-Adventure
Spielmodus Einzelspieler
Steuerung Tastatur, Maus
Medium Diskette, CD-ROM, Download
Sprache Deutsch, Englisch
Kopierschutz Beilagenreferenzierung
Altersfreigabe
USK
USK ab 12 freigegeben
USK ab 12 freigegeben
PEGI
PEGI ab 12 Jahren empfohlen
PEGI ab 12 Jahren empfohlen
PEGI-Inhalts-
bewertung
Gewalt, Schimpfwörter

Monkey Island 2: LeChuck’s Revenge ist ein Point-and-Click-Adventure von Lucasfilm Games und der zweite Teil der Monkey-Island-Computerspielserie. Es wurde erstmals im Dezember 1991 veröffentlicht.

Guybrush Threepwood ist auf der Suche nach dem legendären Schatz „Big Whoop“. Zu Beginn der Geschichte begibt sich Guybrush nach Scabb Island, wo es einen Hinweis auf die Lage des Schatzes geben soll. Die Insel wird jedoch von Largo LaGrande beherrscht, dem ehemaligen Gehilfen des Geisterpiraten LeChuck. Mittels eines Voodoo-Zaubers befreit Guybrush die Insel von Largos Schreckensherrschaft, allerdings verliert er dabei LeChucks Bart (den er als Siegestrophäe behalten hatte) an Largo, dem es damit gelingt, LeChuck als Zombie wiederzubeleben.

Guybrush wendet sich an die Voodoo-Lady, was er nun machen solle, nachdem LeChuck wieder zurück sei und auf Rache sinne. Sie sagt ihm daraufhin, dass er Big Whoop finden müsse, denn dies sei der einzige Ort, wo er vor LeChuck sicher sei. Guybrush zieht daraufhin los, um die vier Kartenteile der Insel zu finden, auf welcher der Schatz Big Whoop lagert. Auf der Suche trifft Guybrush unter anderem wieder auf Elaine, die sich zwischenzeitlich von ihm getrennt hatte. Zudem stellt sich heraus, dass die Karte einst im Besitz von Captain Horatio Torquemada Marley, Elaines Großvater, und dessen Crew war; alle vier Besitzer dieser Karte sind nach ihrer Entdeckung unter mysteriösen Umständen zu Tode gekommen oder verschollen.

Als er die vier Kartenteile gefunden hat, muss er feststellen, dass der Kartograph Wally, den er benötigt, um die Insel auf der Karte zu identifizieren, von LeChuck entführt wurde. Guybrush macht sich daher zu dessen Festung auf, wo er von Wally erfährt, dass der Name der Insel, die er sucht, Dinky Island ist. In der Festung löst Guybrush eine Explosion aus, die ihn zufällig auf jene Insel schleudert.

Als er dort eine Schatztruhe findet, taucht Elaine Marley auf, allerdings fällt Guybrush in ein unterirdisches Gangsystem, bevor diese ihn retten kann. Dort trifft er LeChuck, den er mit einer selbstgebastelten Voodoopuppe besiegt. Als Guybrush ihm seine Maske abzieht, stellt er fest, dass der vermeintliche LeChuck sein eigener Bruder Chuckie ist. Schließlich werden die beiden von zwei plötzlich auftauchenden Personen in Overalls aus dem Gangsystem hinausgebeten. Guybrush und Chuckie, nun in Kindergestalt, befinden sich in einem modernen Vergnügungspark. Ihre Eltern wollen wissen, wo sie gesteckt haben, man habe sie bereits gesucht. Guybrush meint, dass Chuckie ihn umbringen wollte, was ihm nicht geglaubt wird. Die Eltern gehen mit ihnen zur nächsten Attraktion. Man sieht jedoch beim Fortgang Chuckies Augen bedrohlich rot aufblitzen, und auf Dinky Island bleibt Elaine zurück, die sich über Guybrushs Ausbleiben zunehmend wundert.

Monkey Island 2 ist, wie der Vorgänger The Secret of Monkey Island, ein Point-and-Click-Adventure. Aus Sprites zusammengesetzte, zweidimensionale Figuren agieren vor handgezeichneten, ebenfalls zweidimensionalen Kulissen. Mit der Maus kann der Spieler seine Spielfigur durch die Örtlichkeiten bewegen und mit den Maustasten Aktionen einleiten, die den Spielcharakter mit seiner Umwelt interagieren lassen. Er kann so Gegenstände finden, sie auf die Umgebung oder andere Gegenstände anwenden und mit NPCs kommunizieren. Mit fortschreitendem Handlungsverlauf werden weitere Orte freigeschaltet. Die Steuerung ist mit der des Vorgängers identisch.[1]

Die Grafik wurde gegenüber The Secret of Monkey Island verbessert, und Inventargegenstände werden als Grafiken und nicht mehr als Text angezeigt. Das Spiel besitzt in seiner ursprünglichen Fassung wie der erste Teil einen Kopierschutz, bei dem Fragen mithilfe einer Art Drehscheibe aus Papier, die dem Spiel beiliegt, beantwortet werden müssen. Das Spiel verfügt über zwei Schwierigkeitsgrade (Leicht und Schwer), die sich in Puzzleanzahl und Schwierigkeitsgrad der Rätsel unterschieden. Im schweren Modus sind dabei mehr Ortschaften zu untersuchen und mehr Rätsel zu lösen.[1] Das erstmals in Monkey Island 2 verwendete iMUSE-Musiksystem sorgte für situationsabhängigen Musikwechsel.[2] LucasArts setzte bei den Hintergründen vollständig auf Zeichnungen auf Papier, die anschließend eingescannt und nachbearbeitet wurden.[3]

Entwicklungs- und Veröffentlichungsgeschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Juli 2010 veröffentlichte LucasArts die Special Edition, ein Remake des Originalspiels, das mit verbesserten Grafiken und überarbeiteter Vertonung sowie einigen technischen Ergänzungen aufwartete und für die Plattformen iOS, Microsoft Windows, PlayStation 3 und Xbox 360 erschien.[4]

Bewertungen
PublikationWertung
AmigaDOS
Adventure Cornerk. A.10/10[12]
ASM10/12[5]11/12[6]
Amiga Joker87 %[7]k. A.
PC Jokerk. A.88 %[8]
Play Time88 %[9]96 %[10]
Power Playk. A.92 %[11]
Metawertungen
GameRankingsk. A.90 %[13]

Der Amiga Joker stellte heraus, dass die Amiga-Version über ein durchdachtes Ressourcenmanagement verfüge – zwar sei das Spiel auf elf Disketten verteilt, da häufig benutzte Daten aber auf jeder einzelnen Diskette vorhanden seien, hielte sich die Anzahl notwendiger Diskettenwechsel in Grenzen. Das Magazin lobte Komplexität und Humor des Spiels und bemängelte die reduzierte musikalische Untermalung sowie kleinere technische Unzulänglichkeiten wie ein ruckeliges Scrolling. In Summe biete Monkey Island 2 „Liebe, Drama, Wahnsinn, stimmige Atmosphäre und Knobelspaß satt“.[7]

Retrospektiv wertete das deutsche Magazin Retro Gamer 2015, Monkey Island 2 verfüge über „mehr Humor, bessere Grafik, mehr Rätsel (...), mehr Schauplätze (...), mehr Musik (und) mehr Spielzeit“.[14]

Das englischsprachige Online-Fachmagazin Adventure Gamers setzte Monkey Island 2 in seiner 2011 erschienenen Liste Top 100 All-Time Adventure Games auf Platz 8.[15]

Verkaufszahlen früher LucasArts-Adventures im Vergleich
Spiel Verkaufszahlen
  
> 250.000[16]
  
> 500.000[17]
  
> 100.000[18]
Monkey Island 2
  
≈ 25.000[19]
  
> 1.000.000[20]
  
≈ 80.000[19]
  
1.000.000[19]
  
300.000[21]

Obwohl Monkey Island 2 bei den Kritiker ein Erfolg war, blieb es für LucasArts ein kommerzieller Fehlschlag. Es wurden lediglich 25.000 Kopien verkauft, während man von der vierfachen Anzahl ausging. Daher wurde seitens des Managements zunächst trotz des offenen Endes kein Nachfolger in Aussicht gestellt und die Entwickler mit anderen Projekten betraut. Die hohe popkulturelle Bekanntheit wird auf Softwarepiraterie zurückgeführt.[22]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Jörg Langer: Monkey Island 2 Die Rache des Zombie-Piraten. In: Retro Gamer Spezial 4/2020: Die 100 besten Retro-Spiele. Heise Medien & Co. KG, 2020, ISBN 978-3-95788-270-7, S. 173.
  2. Benjamin Strobel: Wie ein Möchtegern-Pirat die Computerspielmusik veränderte. In: Grimme Game. Grimme-Institut, 22. August 2018, abgerufen am 4. Juli 2022 (deutsch).
  3. Monkey Island 2. In: Power Play. September 1991, S. 12–13 (Textarchiv – Internet Archive).
  4. Kotaku.com: Monkey Island 2 Special Edition Hits this Summer. Abgerufen am 28. Dezember 2022.
  5. Hans-Joachim Amann: Monkey Island 2: LeChuck's Revenge. In: Aktueller Software Markt. August 1992, S. 63 (Textarchiv – Internet Archive).
  6. Eva Hoogh: Monkey Island 2: LeChuck's Revenge. In: Aktueller Software Markt. Februar 1991, S. 10 (Textarchiv – Internet Archive).
  7. a b Carsten Borgmeier: Monkey Island 2. In: Amiga Joker. August 1992, S. 52 (leveluphost.com).
  8. Carsten Borgmeier: Monkey Island 2: LeChuck's Revenge. In: PC Joker. Januar 1992, S. 12–13 (retropoly.de [PDF]).
  9. Hans Ippisch: Monkey Island 2: LeChuck's Revenge. In: Play Time. März 1992, S. 76 (kultboy.com).
  10. Martin Müller: Monkey Island 2. In: Play Time. März 1992, S. 38–39 (kultboy.com).
  11. Volker Weitz: Monkey Island 2: LeChuck's Revenge. In: Power Play. Januar 1992 (kultpower.de).
  12. Hendrik Busse: Monkey Island II: Le Chuck´s Revenge - Klassiker-Test. In: Adventure Corner. 31. Juli 2008, abgerufen am 4. Juli 2022.
  13. GameRankings.com: Monkey Island 2: LeChuck's Revenge (Memento vom 9. Dezember 2019 im Internet Archive)
  14. Jörg Langer: Monkey Island 2. In: Retro Gamer. 2015. Jahrgang, Nr. 3, Juni 2015, S. 19.
  15. AdventureGamers.com: Top 100 All-Time Adventure Games. Abgerufen am 8. August 2022.
  16. Noah Falstein: Past Projects. The Inspiracy, 2012, abgerufen am 9. März 2020 (englisch).
  17. Jason Harang, Chris Capel: LucasArts’ Secret History: Loom – Trivia, Downloads and Resources. The International House of Mojo, 29. Mai 2008, abgerufen am 9. März 2020.
  18. Beth Winegarner: The Adventures of a Videogame Rebel: Tim Schafer at Double Fine. In: SF Weekly. San Francisco Media Company, 23. Mai 2012, abgerufen am 10. März 2020 (englisch).
  19. a b c Master of Unreality. In: Edge. Nr. 204. Future Publishing, August 2009, S. 85–86 ([1][2]).
  20. Richard Bartle, Chris Bateman, Noah Falstein, Michelle Hinn, Katherine Isbister, Nicole Lazzaro, Sheri Grainer Ray, Joseph Saulter: Beyond Game Design: Nine Steps Towards Creating Better Videogames. Hrsg.: Chris Bateman. Cengage Learning, 2009, ISBN 978-1-58450-671-3, Step 9: Include Structures that Adapt to Player Needs, S. 228–229.
  21. LucasArts Entertainment Company Milestones. LucasArts Entertainment Company, archiviert vom Original am 14. Februar 1998; (englisch).
  22. Nicolas Deneschau: The Mysteries of Monkey Island: All about to take on the pirates! Third Editions, 2023, ISBN 978-2-37784-400-5 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).