Tony Grubhofer
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Tony Grubhofer (* 8. Februar 1854 in Innsbruck, Donaumonarchie; † 4. Mai 1935 ebenda) war ein österreichischer Maler und Grafiker.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tony Grubhofer studierte an der Königlichen Kunstgewerbeschule München bei Michael Echter und an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Eduard Lichtenfels. Nach dem Studienabschluss unternahm er eine Studienreise durch die Länder Europas. In den 1880er Jahren hatte er seinen Wohnsitz in München.
1901 wurde er Mitarbeiter der Londoner illustrierten Zeitschrift für bildende und angewandte Kunst „The Studio“, 1906 zum Direktor des neu erbauten Stadtmuseums Bozen berufen, für das er die Ausstattung entwarf. Er leitete an der Kaiserin-Elisabeth-Schule auch die Fachschule für Kunsthandwerk in Bozen. 1913 übernahm er die Direktion der Staatsgewerbeschule in Innsbruck und wurde Leiter der Universitäts-Zeichenkurse.
Grubhofer war einer der ersten Bildbotschafter des Tourismus in Tirol. Unter anderem entwarf er zahlreiche Illustrationen für Werbemittel des „Vereins für Alpenhotels in Tirol“, in dem seine Frau Sophie (geb. Sophie Baronin Voelkl[1]) Mitglied und somit Miteigentümerin von mehreren Berghotels war.[2] Für das Hotel Karersee und das Hotel Trafoi schuf Grubhofer ikonische Werbedarstellungen. Aufgrund der Zusammenführung der markanten Gebäude mit bekannten Gebirgszügen und Gletschern, gerahmt von ornamentalen Mustern mit ortstypischen Alpenpflanzen, trug Grubhofer zur Kontextualisierung von Architektur mit „Region“ wesentlich bei.[3] Für die Häuser des „Vereins für Alpenhotels in Tirol“ und das Hotel Pragser Wildsee (→ Zeitgeschichtsarchiv Pragser Wildsee) entwickelte der Künstler zudem einprägsame Logos. Einige der von ihm gestalteten Illustrationen für Fremdenverkehrseinrichtungen in Nord- und Südtirol finden sich im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck und im Touriseum in Meran. Nachdem dem Künstler allgemein eine hohe Affinität zur Architektur zugesprochen wird, ist anzunehmen, dass er auch Einfluss auf die Entwürfe der Hotels von Musch & Lun und Otto Schmid nahm.[4] Darüber hinaus ist über die Tätigkeit von Tony Grubhofer auf dem Gebiet der Tourismusgrafik noch erwähnenswert, dass er zu jenen Künstlern gehörte, die den Schriftzug Tirol stets mit „Y“ als „TYROL“ abbildeten. Es ist anzunehmen, dass man damit die Internationalisierung der Tourismusdestination Tirol fördern wollte. Ein Teil des Nachlasses von Tony Grubhofer befindet sich im Stadtmuseum Bozen.
- Hôtel Trafoi
- Suldenhotel
- Karerseehotel und Latemar
- Bergsteiger
- Pontresina
- Altar in Laatsch
- Ferdinandshöhe
- Bergtour
- London (1902)
- Pavillon de l’Italie, Weltausstellung Paris 1900
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gossensass, 1884, Ausstellung der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin[5]
- Aus Stadt und Land in Tirol, Aquarell, 1888, Ausstellung im Glaspalast München[6]
- Anton Edlinger: Aus deutschem Süden. Schilderungen aus Meran. Zeichnungen Tony Grubhofer. Ellmenreichs Bücher aus Tirol. Meran, Ellmenreich, 1887 (digital.tessmann.it).
- Bilder aus Tirol, um 1895[7]
- August Abel: Zum Ortler nach Sulden und Trafoi: von Meran und Landeck, aus dem Unterengadin, von Zernez über den Ofenpaß, von Pontresina über Bernina und Bormio. Zeichnungen Tony Grubhofer. Ellmenreichs Bücher aus Tirol. Meran: Ellmenreich, [1899] (Digitalisat).
- Stadtansichten von London, 1901[8]
- Christomannos-Gedenkbuch. Erinnerung an Theodor, von seinem Freunde Tony Grubhofer. Rund um den Rosengarten. F. W. Elmenreichs Verlag, Meran 1912.
- Wandmalereien mit Südtiroler Burgen- und Landschaftsmotiven in der Kaiserin-Elisabeth-Schule in Bozen, 1911
- Bergland-Kalender, Innsbruck, 1924
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tony Grubhofer, Maler, Illustrator und Bildbotschafter des Tourismus, in: Bettina Schlorhaufer: Berghotels 1890–1930. Südtirol, Nordtirol und Trentino: Bauten und Projekte von Musch & Lun und Otto Schmid. Birkhäuser, Basel 2021, ISBN 978-3-0356-2269-0, Band 1, S. 126–132.
- Grubhofer Tony. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1959, S. 85.
- Heinrich Hammer: Kunstgeschichte der Stadt Innsbruck. Tyrolia-Verlag, Innsbruck 1952
- Grubhofer, Tony. In: Ulrich Thieme, Fred. C. Willis (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 15: Gresse–Hanselmann. E. A. Seemann, Leipzig 1922, S. 121–122 (Textarchiv – Internet Archive).
- Grubhofer, Tony. In: Friedrich von Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Beitrag zur Kunstgeschichte. Dresden 1898, Band I, S. 420.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Sophie Baronin Voelkl, geboren am 27. Januar 1870 in Triest, war die Tochter von Sophie Emma de Margarith und Georg Voelkl, Handelsmann in Triest. Aus den familiären Verbindungen mütterlicherseits erklärt sich die Verwandtschaft mit Elsa Zenobio Albrizzi (geb. de Margarith) und Theodor Christomannos. Freundliche Mitteilung von Sophie Grubhofer, 18. August 2023.
- ↑ Tony Grubhofer, Maler, Illustrator und Bildbotschafter des Tourismus, in: Schlorhaufer, Bettina: Berghotels 1890–1930. Südtirol, Nordtirol und Trentino: Bauten und Projekte von Musch & Lun und Otto Schmid. Birkhäuser, Basel 2021, ISBN 978-3-0356-2269-0, Band 1, S. 126f.
- ↑ Tony Grubhofer, Maler, Illustrator und Bildbotschafter des Tourismus, in: Schlorhaufer, Bettina: Berghotels 1890–1930. Südtirol, Nordtirol und Trentino: Bauten und Projekte von Musch & Lun und Otto Schmid. Birkhäuser, Basel 2021, ISBN 978-3-0356-2269-0, Band 1, S. 129f.
- ↑ Tony Grubhofer, Maler, Illustrator und Bildbotschafter des Tourismus, in: Schlorhaufer, Bettina: Berghotels 1890–1930. Südtirol, Nordtirol und Trentino: Bauten und Projekte von Musch & Lun und Otto Schmid. Birkhäuser, Basel 2021, ISBN 978-3-0356-2269-0, Band 1, S. 127f.
- ↑ Katalog der Ausstellung 1884, Abbildung S. 44 (digishelf.de).
- ↑ Katalog der Ausstellung 1888, Abbildung S. 164 (daten.digitale-sammlungen.de).
- ↑ On some drawings by Tony Grubhofer. In: The Studio, an Illustrated Magazine of Fine and Applied Art.
Band 5, Nr. 25, London, September 1895, S. 8–15 (uni-heidelberg.de, englisch). - ↑ London depicted by Tony Grubhofer. Twenty Illustrations. In: The Studio, an Illustrated Magazine of Fine and Applied Art.
Band 26, Nr. 111, London, Juni 1902, S. 14–20 (uni-heidelberg.de)
Band 26, Nr. 112, London, Juli 1902, S. 88 (uni-heidelberg.de)
Band 26, Nr. 112, London, Juli 1902, S. 104–112 (uni-heidelberg.de)
Band 26, Nr. 114, London, September 1902, S. 260–267 (uni-heidelberg.de, englisch).
Personendaten | |
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NAME | Grubhofer, Tony |
ALTERNATIVNAMEN | Grubhofer, Anton |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Maler, Grafiker und Pädagoge |
GEBURTSDATUM | 8. Februar 1854 |
GEBURTSORT | Innsbruck |
STERBEDATUM | 4. Mai 1935 |
STERBEORT | Innsbruck |