Weißenbach an der Enns

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Weißenbach an der Enns (Ehemalige Gemeinde)
Ortschaft Bichl; Breitau; Oberlaussa; Unterlaussa; Weißenbach an der Enns; Wolfsbachau
Historisches Wappen von Weißenbach an der Enns
Historisches Wappen von Weißenbach an der Enns
Vorlage:Infobox Gemeindeteil in Österreich/Wartung/Wappen
Weißenbach an der Enns (Österreich)
Weißenbach an der Enns (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Liezen (LI), Steiermark
Gerichtsbezirk Liezen
Koordinaten 47° 42′ 19″ N, 14° 37′ 50″ OKoordinaten: 47° 42′ 19″ N, 14° 37′ 50″ Of1
Höhe 415 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 483 (1. Jänner 2014)
Gebäudestand 191 (2001f1)
Fläche 68,57 km²
Postleitzahl 8932f1
Vorwahl +43/3632f1
Statistische Kennzeichnung
Gemeindekennziffer 61264
Ortschaftskennziffer 15892 bis 15897
Zählsprengel/ -bezirk Weißenbach an der Enns (61264 001)
Bild
Lage der ehemaligen Gemeinde im Bezirk Liezen
Ehemalige Gemeinde bis 2014;

KG: 67111 Weißenbach an der Enns, 67113 Wolfsbachau
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; GIS-Stmk

Weißenbach an der Enns ist eine ehemalige Marktgemeinde mit 483 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2014) im Gerichtsbezirk bzw. Bezirk Liezen in der Steiermark. Seit 2015 ist sie im Rahmen der steiermärkischen Gemeindestrukturreform mit der Marktgemeinde St. Gallen zusammengeschlossen, die neue Gemeinde führt den Namen St. Gallen weiter.[1]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weißenbach an der Enns liegt im Naturpark Eisenwurzen im Bezirk Liezen im österreichischen Bundesland Steiermark, an der Mündung des Großen Billbachs in die Enns.

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebiet der ehemaligen Gemeinde umfasst folgende sechs Ortschaften (Einwohnerzahl Stand 1.1 2022[2]):

Dier Gemeinde Weißenbach bestand aus den beiden Katastralgemeinden Weißenbach an der Enns und Wolfsbachau.

Ehemalige Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weißenbach an der Enns wird im 12. Jahrhundert das erste Mal urkundlich genannt. Am 9. Jänner 1277 gab König Rudolf I. die Erlaubnis zum Bau einer Brücke über die Enns, die an der gleichen Stelle, wo sich die heutige Ennsbrücke befindet, gebaut wurde. In den vergangenen Jahrhunderten wurde diese Brücke mehrmals vom Hochwasser zerstört und immer wieder aufgebaut.

Drei Wirtschaftszweige waren es hauptsächlich, bei denen die Bewohner von Weißenbach und Umgebung bis ins 19. Jh. Arbeit und Brot fanden. Die Eisenindustrie mit einigen Hammerwerken, damit verbunden die Flößerei ennsabwärts und die Salzgewinnung. Bereits im 13. Jahrhundert wird die erste Eisenhammerstätte urkundlich erwähnt.

Die Aufhebung der Grundherrschaften erfolgte 1848. Die Ortsgemeinde als autonome Körperschaft entstand 1850. Nach der Annexion Österreichs durch Hitler 1938 kam die Gemeinde zum Reichsgau Steiermark, 1945 bis 1955 war sie Teil der britischen Besatzungszone in Österreich.

Nach der Schließung des Zellstoffwerkes im Jahr 1980, das vielen Einwohnern Arbeit gegeben hatte, kam es zu einem Bevölkerungsrückgang auf weniger als die Hälfte der Einwohnerzahl.

Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • römisch-katholisch 88,1 %
  • evangelisch 1,6 %
  • ohne rel. Bekenntnis 9,6 %
  • andere 0,7 %

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung in der ehemaligen Marktgemeinde Weißenbach an der Enns
Daten laut Statistik Austria[3]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bahnhof Weißenbach-St. Gallen liegt an einem Teilstück der Rudolfsbahn und wird täglich von mehreren Zugpaaren bedient, die bis St. Valentin oder Linz verkehren. Der Bahnhof stellt dabei den Endbahnhof des regelmäßigen Personenverkehrs dar, ennsaufwärts folgende Bahnhofe wie der Bahnhof Hieflau werden nur von einem Zugpaar an Wochenendtagen bedient. Die Buchauer Straße B 117, die in Altenmarkt bei St. Gallen von der Eisen-Straße B 115 abzweigt, führt durch den Ort und weiter über St. Gallen und den Buchauer Sattel wieder zurück ins Ennstal.

Politik und Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister war bis 31. Dezember 2014 Herbert Baumann (ÖVP). Der ehemalige Gemeinderat setzte sich nach den Wahlen von 2010 wie folgt zusammen: 6 ÖVP, 3 SPÖ.

Wappen von Weißenbach an der Enns
Wappen von Weißenbach an der Enns
Blasonierung: „Im roten Schild ein silberner schräglinker Wellenbalken, rechts oben begleitet von einer silbernen, sich gegenläufig eindrehenden Papierrolle, links unten von einem silbernen Grandel mit acht silbernen Örteln.“[4]

Die Verleihung des Gemeindewappens erfolgte mit Wirkung vom 1. Juni 1977.

Bildung und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • In Weißenbach gibt es einen Kindergarten, eine Volksschule, eine Hauptschule/NMS und eine Musikschule.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Herbert Baumann († 2018), Bürgermeister von Weißenbach an der Enns 1995–2014

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heinrich I. von Admont (* um 1050–1112), Abt des Stifts Admont, ertrank hier im hochwasserführenden Weißenbach

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Weißenbach an der Enns – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kundmachung der Steiermärkischen Landesregierung vom 12. September 2013 über die Vereinigung der Marktgemeinden Sankt Gallen und Weißenbach an der Enns, beide politischer Bezirk Liezen. Steiermärkisches Landesgesetzblatt vom 14. Oktober 2013. Nr. 93, 28. Stück. S. 552–553.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  3. statistik.at (PDF; 36 kB)
  4. Die im Jahre 1977 verliehenen steirischen Gemeindewappen. In: Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs. 28, 1978, ZDB-ID 510427-0, S. 27–33, hier S. 33, (Digitalisat PDF; 409 KB).