6-Stunden-Rennen von Shanghai 2018

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Tribünen am Shanghai International Circuit.

Das siebte 6-Stunden-Rennen von Shanghai, auch 6 Hours of Shanghai, fand am 18. November 2018 auf dem Shanghai International Circuit statt und war der fünfte Wertungslauf der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft 2018/19.

Vor dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor dem Rennen gab die FIA am 17. November bekannt, dass dem Dempsey-Proton Racing Team in der LMGTE-Am-Klasse alle Meisterschaftspunkte gestrichen wurden. Die Software der Betankungsanlage war so umprogrammiert worden, dass der Mindeststandzzeit beim Boxenstopp 2 Sekunden aufgerechnet wurden. So konnte das Team sich einen illegalen Vorteil bei Boxenstopps erschleichen. Die manipulierte Software soll schon seit dem 6-Stunden-Rennen von Silverstone benutzt worden sein.[1] Für die LMGTE-Pro-Klasse gab Corvette Racing bekannt, mit einer Corvette C7.R als Gaststarter am Rennen in Shanghai teilzunehmen.[2]

Die beste Position in der LMGTE-Am-Klasse erzielte während der Qualifikationssitzung der Aston Martin mit der Nummer 98 von Pedro Lamy und Paul Dalla Lana. Die zweite Startposition ging an den Dempsey-Proton-Porsche 911 RSR mit der Nummer 77 vor dem Spirit of Race Ferrari mit der Nummer 54 auf dem dritten Startplatz. Die beste Startposition in der LMGTE-Pro-Klasse erlangte der Ford GT mit der Nummer 66 mit Stefan Mücke und Oliver Pla knapp vor der BMW-Mannschaft M-Tek Team von Martin Tomzyck und Nicky Catsburg mit der Nummer 81. Auf den dritten Platz kam der Aston Martin Vantage AMR mit der Nummer 97 von Aston Martin Racing.

Bei der Qualifikation der Le-Mans-Prototypen gelang in der LMP2-Klasse der Jackie Chan DC Racing wie schon beim 6-Stunden-Rennen von Silverstone 2018 eine Doppelpole, drittbestes Fahrzeug wurde der von Dragonspeed eingesetzte Oreca 07 mit der Nummer 31. Toyota erreichte in der LMP1-Klasse eine Doppelpole; der Toyota TS050 Hybrid mit der Nummer 7 startete vor seinem Schwesterfahrzeug mit der Nummer 8. Bester privater LMP1-Prototyp wurde der Rebellion R13 mit der Nummer 1 auf der dritten Position.[3]

Das Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Überholmanöver während des Rennens.

Das Rennen startete bei kühlem und stark regnerischem Wetter hinter dem Safety Car. Der Regen war so stark, dass sich mehrere Fahrzeuge hinter dem Safety Car von der Strecke drehten. Der Rebellion R13 mit Thomas Laurent drehte sich von der Strecke und schlug in die Streckenbegrenzungen ein, er schaffte es aber noch, aus eigener Kraft in die Box zu fahren. Nach diesen Vorfällen entschied die Rennleitung nach nur 20 Minuten, das Rennen mit der roten Flagge zu unterbrechen. Die Rennfahrzeuge sammelten sich auf der Start-und-Ziel-Geraden und warteten teils unter Regenschirmen und Planen die Wiederaufnahme des Rennens ab. Nachdem der Regen aufgehört hatte, wurde das Rennen mit 4:49 Stunden verbleibender Renndauer wieder aufgenommen, der Rebellion R13 mit Thomas Laurent am Steuer konnte das Rennen mit 2 Runden Rückstand auch wieder aufnehmen. Nur 1:40 Stunden später wurde das Rennen wegen erneut starken Regens wieder unterbrochen und nach 30 Minuten wieder aufgenommen. Nach nur einer Runde verunglückte Mike Wainwright mit seinem Porsche 911 RSR auf der Start-und-Ziel-Geraden und das Safety Car rückt wieder aus. Das Rennen war geprägt von vielen Safety-Car-Phasen. Die und der Umstand, dass die LMGTE-Fahrzeuge mehr mechanischen Grip als die auf Aerodynamik ausgelegten Prototypen hatten, sorgte dafür, dass zwischenzeitlich sogar ein LMGTE-Pro-Fahrzeug das Feld anführte.

Toyota erzielte einen Doppelsieg, das Trio Conway, Kobayashi, López kam vor dem Schwesterauto mit Buemi, Nakajima, Alonso ins Ziel. Dritter wurde SMP Racing mit den BR Engineering BR1 und Aleshin, Petrov und Button am Steuer. Bestplatzierter LMP2-Prototyp war der Oreca 07 von Jackie Chan DC Racing von Tung, Aubry, Richelmi auf der achten Gesamtposition. In der LMGTE-Pro-Wertung kam der Aston Martin Vantage AMR von Aston Martin Racing mit Sørensen und Thiim vor dem Porsche mit Richard Lietz und Bruni ins Ziel. Sieger der LMGTE-Am-Klasse war der Porsche von Dempsey-Proton Racing mit Ried, Andlauer und Campbell am Steuer.

Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schlussklassement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Fahrzeug Runden
1[4] LMP1 7 JapanJapan Toyota Gazoo Racing Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Conway
JapanJapan Kamui Kobayashi
Argentinien José María López
Toyota TS050 Hybrid 113
2 LMP1 8 JapanJapan Toyota Gazoo Racing Schweiz Sébastien Buemi
JapanJapan Kazuki Nakajima
SpanienSpanien Fernando Alonso
Toyota TS050 Hybrid 113
3 LMP1 11 RusslandRussland SMP Racing RusslandRussland Mikhail Aleshin
RusslandRussland Vitaly Petrov
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jenson Button
BR Engineering BR1 112
4 LMP1 1 Schweiz Rebellion Racing Deutschland André Lotterer
Schweiz Neel Jani
Brasilien Bruno Senna
Rebellion R13 112
5 LMP1 3 Schweiz Rebellion Racing FrankreichFrankreich Thomas Laurent
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Gustavo Menezes
Schweiz Mathias Beche
Rebellion R13 110
6 LMP1 10 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dragonspeed AustralienAustralien James Allen
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ben Hanley
NiederlandeNiederlande Renger van der Zande
BR Engineering BR1 110
7 LMGTE Pro 95 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Aston Martin Racing Danemark Marco Sørensen
Danemark Nicki Thiim
Aston Martin Vantage AMR 109
8 LMP2 38 China Volksrepublik Jackie Chan DC Racing NiederlandeNiederlande Ho-Pin Tung
FrankreichFrankreich Gabriel Aubry
Monaco Stéphane Richelmi
Oreca 07 109
9 LMGTE Pro 91 Deutschland Porsche GT Team OsterreichÖsterreich Richard Lietz
ItalienItalien Gianmaria Bruni
Porsche 911 RSR 109
10 LMGTE Pro 92 Deutschland Porsche GT Team Danemark Michael Christensen
FrankreichFrankreich Kévin Estre
Porsche 911 RSR 109
11 LMGTE Pro 97 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Aston Martin Racing Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Alex Lynn
Belgien Maxime Martin
Aston Martin Vantage AMR 109
12 LMP2 20 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dragonspeed Mexiko Roberto Gonzalez
Venezuela Pastor Maldonado
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Anthony Davidson
Oreca 07 109
13 LMGTE Pro 51 ItalienItalien AF Corse ItalienItalien Alessandro Pier Guidi
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich James Calado
Ferrari 488 GTE EVO 109
14 LMP2 36 FrankreichFrankreich Signatech Alpine Matmut FrankreichFrankreich Nicolas Lapierre
Brasilien André Negrão
FrankreichFrankreich Pierre Thiriet
Alpine A470 109
15 LMGTE Pro 71 ItalienItalien AF Corse ItalienItalien Davide Rigon
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Sam Bird
Ferrari 488 GTE EVO 109
16 LMGTE Pro 66 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ford Chip Ganassi Team UK Deutschland Stefan Mücke
FrankreichFrankreich Olivier Pla
Ford GT 109
17 LMGTE Pro 64 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Corvette Racing - GM Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Oliver Gavin
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tommy Milner
Chevrolet Corvette C7.R 109
18 LMGTE Pro 81 Deutschland BMW Team MTEK Deutschland Martin Tomczyk
NiederlandeNiederlande Nicky Catsburg
BMW M8 GTE 109
19 LMGTE Pro 67 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ford Chip Ganassi Team UK Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Andy Priaulx
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Harry Tincknell
Ford GT 109
20 LMGTE Pro 82 Deutschland BMW Team MTEK Portugal António Félix da Costa
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tom Blomqvist
BMW M8 GTE 108
21 LMGTE Am 77 Deutschland Dempsey-Proton Racing Deutschland Christian Ried
FrankreichFrankreich Julien Andlauer
AustralienAustralien Matt Campbell
Porsche 911 RSR 108
22 LMGTE Am 56 Deutschland Team Project 1 Deutschland Jörg Bergmeister
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Patrick Lindsey
Norwegen Egidio Perfetti
Porsche 911 RSR 108
23 LMGTE Am 88 Deutschland Dempsey-Proton Racing Vereinigte Arabische Emirate Khaled Al Qubaisi
ItalienItalien Riccardo Pera
ItalienItalien Matteo Cairoli
Porsche 911 RSR 108
24 LMP2 37 China Volksrepublik Jackie Chan DC Racing Malaysia Jazeman Jaafar
Malaysia Weiron Tan
Malaysia Nabil Jeffri
Oreca 07 108
25 LMGTE Am 54 Schweiz Spirit of Race Schweiz Thomas Flohr
ItalienItalien Francesco Castellacci
ItalienItalien Giancarlo Fisichella
Ferrari 488 GTE 108
26 LMGTE Am 98 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Aston Martin Racing Kanada Paul Dalla Lana
Portugal Pedro Lamy
OsterreichÖsterreich Mathias Lauda
Aston Martin Vantage 108
27 LMGTE Am 70 JapanJapan MR Racing JapanJapan Motoaki Ishikawa
Monaco Olivier Beretta
ItalienItalien Eddie Cheever III
Ferrari 488 GTE 107
28 LMGTE Am 61 Singapur Clearwater Racing Malaysia Weng Sun Mok
JapanJapan Keita Sawa
Irland Matt Griffin
Ferrari 488 GTE 107
29 LMGTE Am 90 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich TF Sport Turkei Salih Yoluç
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jonny Adam
Irland Charlie Eastwood
Aston Martin Vantage 105
30 LMGTE Am 86 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Gulf Racing UK Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Wainwright
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ben Barker
OsterreichÖsterreich Thomas Preining
Porsche 911 RSR 100
31 LMP2 29 NiederlandeNiederlande Racing Team Nederland NiederlandeNiederlande Frits van Eerd
NiederlandeNiederlande Giedo van der Garde
NiederlandeNiederlande Nyck de Vries
Dallara P217 99
32 LMP2 50 FrankreichFrankreich Larbre Compétition FrankreichFrankreich Erwin Creed
FrankreichFrankreich Romano Ricci
FrankreichFrankreich Enzo Guibbert
Ligier JS P217 75
Ausgefallen
33 LMP2 28 FrankreichFrankreich TDS Racing FrankreichFrankreich François Perrodo
FrankreichFrankreich Matthieu Vaxivière
FrankreichFrankreich Loïc Duval
Oreca 07
34 LMP1 17 RusslandRussland SMP Racing FrankreichFrankreich Stéphane Sarrazin
RusslandRussland Egor Orudzhev
RusslandRussland Matewos Issaakjan
BR Engineering BR1
35 LMP1 4 OsterreichÖsterreich ByKolles Racing Team Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Oliver Webb
FrankreichFrankreich Tom Dillmann
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich James Rossiter
ENSO CLM P1/01

Nur in der Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu diesem Rennen sind keine weiteren Meldungen bekannt.

Klassensieger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klasse Fahrer Fahrer Fahrer Fahrzeug Platzierung im Gesamtklassement
LMP1 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Conway JapanJapan Kamui Kobayashi Argentinien José María López Toyota TS050 Hybrid Gesamtsieg
LMP2 NiederlandeNiederlande Ho-Pin Tung FrankreichFrankreich Gabriel Aubry Monaco Stéphane Richelmi Oreca 07 Rang 8
LMGTE Pro Danemark Marco Sørensen Danemark Nicki Thiim Aston Martin Vantage AMR Rang 7
LMGTE Am Deutschland Christian Ried FrankreichFrankreich Julien Andlauer AustralienAustralien Matt Campbell Porsche 911 RSR Rang 21

Renndaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gemeldet: 35
  • Gestartet: 35
  • Gewertet: 32
  • Rennklassen: 4
  • Zuschauer: unbekannt
  • Wetter am Renntag: kühl und regnerisch
  • Streckenlänge: 5,451 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 6:01:46,414 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 113
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 615,963 km
  • Siegerschnitt: 160,9 km/h
  • Pole-Position: Mike Conway & Kamui Kobayashi – Toyota TS050 Hybrid (#7) – 1:42.931
  • Schnellste Rennrunde: Kamui Kobayashi – Toyota TS050 Hybrid (#7) – 1:42.708[5]
  • Rennserie: 5. Lauf zur FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft 2018/19

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: 2018 6 Hours of Shanghai – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Tank-Schummelei: Dempsey-Proton verliert alle Punkte der WEC 2018/19. motorsport-total.com, abgerufen am 17. November 2018 (deutsch).
  2. Corvette Racing Confirms 6H Shanghai Entry. sportscar365.com, abgerufen am 15. Dezember 2018 (englisch).
  3. Qualifikationsergebnisse des 6-Stunden-Rennen von Shanghai 2018. press.fiawec.com, abgerufen am 15. Dezember 2018 (englisch).
  4. 6 Hours of Shanghai - Race - Final Classification. fiawec.alkamelsystems.com, abgerufen am 24. November 2018 (englisch).
  5. Final Classification by Driver Fastest Lap. press.fiawec.com, abgerufen am 24. November 2018 (englisch).
Vorgängerrennen
6-Stunden-Rennen von Fuji 2018
FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft Nachfolgerennen
1000-Meilen-Rennen von Sebring 2019