Somjit Jongjohor

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Somjit Jongjohor Boxer
Daten
Geburtsname Somjit Jongjohor (สมจิตร จงจอหอ)
Geburtstag 19. Januar 1975
Nationalität Thailand Thailand
Gewichtsklasse Fliegengewicht
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Asienspiele 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Asienmeisterschaften 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Olympische Spiele
Gold Peking 2008 Fliegengewicht
Weltmeisterschaften
Gold Hanoi 2003 Fliegengewicht
Silber Chicago 2007 Fliegengewicht
Asienspiele
Silber Doha 2006 Fliegengewicht
Asienmeisterschaften
Bronze Puerto Princesa 2003 Fliegengewicht

Somjit Jongjohor (Thai: สมจิตร จงจอหอ; * 19. Januar 1975) ist ein thailändischer Boxer. Er war Weltmeister 2003 und Olympiasieger 2008 im Fliegengewicht.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jongjohor trat erst im Alter von 24 Jahren auf der internationalen Boxerszene in Erscheinung, als er bei den 20. südostasiatischen Meisterschaften in Brunei mit einem Sieg über Sapok Anak Biki aus Malaysia den Titel im Halbfliegengewicht gewann. Ein erster Erfolg, dem noch viele Erfolge folgen sollten. Zunächst jedoch verlor er bei der 20. Asienmeisterschaft 1999 in Taschkent im Fliegengewicht gegen Bolat Schumadilow aus Kasachstan und konnte sich damit bei dieser Meisterschaft nicht platzieren.

Im asiatischen Raum erzielte er noch folgende herausragende Siege: Er wurde 2001 Sieger bei den 21. südostasiatischen Spielen in Kuala Lumpur im Fliegengewicht mit einem Sieg über Rahib Ahmad aus Malaysia. 2002 gewann er sowohl bei den 21. südostasiatischen Meisterschaften in Seremban/Malaysia als auch bei den 14. Asienspielen in Busan/Südkorea. In Seremban besiegte er im Finale des Fliegengewichtes Mai Kangde aus China und in Busan besiegte er im Finale der gleichen Gewichtsklasse Karim Nouman aus Pakistan nach Punkten (26:7).

In diesem Zusammenhang wurde in verschiedenen Veröffentlichungen davon gesprochen, dass Jonghohor diesen letzten Erfolge als „Teenager“ erzielt hätte. Bei dem Geburtsjahr 1975 war er aber 2002 schon 27 Jahre alt, was die Spekulationen nährte, dass er später als 1975 geboren wurde. Auch wäre es für den asiatischen Raum äußerst ungewöhnlich, dass er seine internationale Boxerlaufbahn erst mit 24 Jahren (1999) begonnen hat.

Bei der 23. Südostasiatischen Spielen 2003 in Hanoi/Vietnam gewann er erneut den Titel im Fliegengewicht. Er besiegte dort im Endkampf Nothin Holapatiphone aus Laos. Im gleichen Jahr erzielte er dann in Bangkok, also auch in Asien, den bis dahin größten Erfolg seiner Boxerlaufbahn. Er wurde Amateurweltmeister im Fliegengewicht. Er siegte dabei über Ramazan Ballioglu aus der Türkei durch Abbruch in der dritten Runde, über Batonmunku Wankijew aus Weißrussland (10:5), Yuriorkis Gamboa aus Kuba (23:22), Rustam Rahimov aus Deutschland (12:5) und im Endkampf über den Titelverteidiger Jérôme Thomas aus Frankreich (24:17) nach Punkten.

Kein Glück hatte Jongjohor bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen. Nachdem er in seinem ersten Kampf Kim Ki-suk aus Südkorea nach Punkten (22:12) bezwungen hatte, traf er im Achtelfinale erneut auf den Kubaner Yuriorkis Gamboa, dem er dieses Mal trotz eines guten Kampfes nach Punkten (21:26) unterlag. Er schied damit aus dem olympischen Boxturnier aus. Bei der Asienmeisterschaft 2005 in Ho-Chi-Minh-Stadt unterlag er im Viertelfinale gegen Karim Nouman und kam in der Endabrechnung bei dieser Meisterschaft nur auf den fünften Platz. Bei der Weltmeisterschaft 2005 im chinesischen Mianyang verlor er im Fliegengewicht gleich seinen ersten Kampf gegen den Kubaner Andry Laffita knapp nach Punkten (14:16) und schied unplatziert aus.

Sehr gute Vorstellungen gab Jongjohor bei den 15. Asienspielen 2006 in Doha und bei der Weltmeisterschaft 2007 in Chicago. Bei beiden Meisterschaften belegte er im Fliegengewicht den zweiten Platz. In Doha besiegte er Anvar Yunusow aus Tadschikistan (25:20) und Mirat Sarsenbajew aus Kasachstan (20:11) nach Punkten und gewann über Yang Bo aus China durch Abbruch in der dritten Runde. Im Finale unterlag er aber überraschend gegen Violito Payla aus den Philippinen, den er vorher bei anderen Gelegenheiten dreimal geschlagen hatte, nach Punkten (15:31). Bei der Weltmeisterschaft in Chicago besiegte er Mirat Sarsenbajew (17:8), Rafael Kaczor aus Polen (15:3) und Vincenzo Picardi aus Italien (13:2) jeweils überlegen nach Punkten. Im Endkampf verlor er knapp (9:13) gegen den US-Amerikaner Rau’Shee Warren nach Punkten.

Mit dieser Platzierung sicherte sich Jongjohor gleichzeitig die Qualifikation für die im Jahr 2008 in Peking ausgetragenen Olympischen Spielen. Er gewann im April dieses Jahres in Bangkok beim Kings-Cup das Turnier im Fliegengewicht mit Siegen über Kyousuke Sawada aus Japan und Luwsantserengiin Dsorigtbaatar aus der Mongolei. Im Endkampf dieses Turnieres trat der amtierende Weltmeister im Halbfliegengewicht Zhou Shiming aus China gegen ihn wegen einer leichten Verletzung nicht an. Im Mai 2008 belegte Jongjohor auch beim 1. AIBA-Präsidenten-Cup in Taipei/Taiwan im Fliegengewicht den ersten Platz. Er schlug dabei mit Walid Cherif aus Tunesien, Jackson Chauke aus Südafrika, Luis Yáñez aus den Vereinigten Staaten und Anvar Yunusow aus Tadschikistan vier schwere Gegner.

Im August 2008 nahm Jongjohor dann für Thailand an den Olympischen Spielen teil und wurde Olympiasieger im Fliegengewicht. Mit Punktsiegen über Eddie Valenzuela aus Guatemala, Samir Mammadow aus Aserbaidschan, Anvar Yunusow und Vincenzo Picardi erreichte er das Finale und konnte dich dort gegen den Kubaner Andry Laffita 8:2 durchsetzen.

Nach seiner Karriere arbeitete Jongjohor als Moderator im Thailändischen Fernsehen. Er ist Diplomsportlehrer und erhielt einen Ehrendoktortitel der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Ramkhamhaeng-Universität.

Internationale Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, Hfl = Halbfliegengewicht, Fl = Fliegengewicht, bis 48 kg bzw. 51 kg Körpergewicht)

  • 1999, 1. Platz, 20. südostasiatische Meisterschaft in Darussalam/Brunei, Hfl, vor Sapok Anak Biki, Malaysia;
  • 1999, 9. Platz, 20. Asienmeisterschaft in Taschkent, Fl;
  • 2001, 1. Platz, 21. südostasiatische Meisterschaft in Kuala Lumpur/Malaysia, Fl, vor Rahib Ahmad, Malaysia;
  • 2002, 1. Platz, 21. Asienmeisterschaft in Seremban/Malaysia, Fl, vor Mai Kangde, China;
  • 2002, 1. Platz, 14. Asienspiele in Busan/Südkorea, Fl, vor Karim Nouman, Pakistan, Zhou Gang, China und Kim Tae-Rue, Südkorea;
  • 2003, 1. Platz, 22. südostasiatische Meisterschaft in Hanoi/Vietnam, Fl, vor Nothin Holapatiphone, Laos;
  • 2003, 1. Platz, WM in Bangkok, Fl, vor Jérôme Thomas, Frankreich, Rustam Rahimov, Deutschland und Alexandar Wladimirow, Bulgarien;
  • 2004, 3. Platz, 22. Asienmeisterschaft in Puerto Princesa/Philippinen, Fl, hinter Violito Payla, Philippinen un Kim Ki-Suk, Südkorea u. vor Tuliaschbeg Danijarow, Usbekistan;
  • 2004, 3. Platz, Olympisches Test-Turnier in Athen, Fl, hinter Yuriolkis Gamboa, Kuba u. Alexander Nalbandian, Armenien, gemeinsam mit Ron Siler, USA;
  • 2004, 9. Platz, OS in Athen, Fl, Sieger: Yuriolkis Gamboa vor Jerome Thomas, Rustam Rahimov und Fuad Aslanow, Aserbaidschan;
  • 2005, 1. Platz, 23. südostasiatische Meisterschaft in Bacalud/Philippinen, Fl, vor Tran Quoc Viet, Vietnam;
  • 2005, 5. Platz, 23. Asienmeisterschaft in Ho-Chi-Minh-Stadt, Fl;
  • 2005, unpl., WM in Mianyang/China, Fl, Sieger: Lee Ok-sung, Südkorea vor Andry Laffita, Kuba, Rau’Shee Warren, USA u. Mirat Sarsenbajew, Kasachstan;
  • 2006, 2. Platz, 15. Asienspiele in Doha, Fl, hinter Violito Payla, Philippinen u. vor Yang Bo, China u. Katsuaki Susa, Japan;
  • 2007, 1. Platz, 24. südostasiatische Meisterschaft in Korat/Thailand, Fl, vor Godfrey Castro, Philippinen;
  • 2007, 2. Platz, WM in Chicago, Fl, hinter Rau’Shee Warren u. vor Vincenzo Picardi, Italien u. Samir Mammadow, Aserbaidschan;
  • 2008, 1. Platz, Kings-Cup in Bangkok, Fl, vor Zhou Shiming, China u. Luwsantserengiin Dsorigtbaatar, Mongolei;
  • 2008, 1. Platz, 1. Präsidenten-Cup in Taipei/Taiwan, Fl, vor Anvar Yunusow, Tadschikistan u. Luis Yáñez, USA;
  • 2008, 1. Platz, OS in Peking/China, Fl, vor Andry Laffita, Vincenzo Picardi, Anvar Yunusow;

Länderkämpfe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2002 in Astana (World Cup), Thailand gegen USA, Fl, Punktsieger über Ron Siler,
  • 2002 in Astana (World Cup), Thailand gegen Rumänien, Fl, Punktsieger über Bogdan Dobrescu,
  • 2002 in Astana (World Cup), Thailand gegen Kuba, Fl, Punktsieger über Yankiel León (8:2),
  • 2005 in Moskau (World Cup), Thailand gegen Kuba, Fl, Punktsieger über Andry Laffita (+24:24),

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fachzeitschrift Box Sport aus den Jahren 1999 bis 2008,
  • Webseite „www.amateur-boxing.strefa.pl“,
  • Webseite „sports123.com“,
  • Webseite „cbs.sportsline.com“