World Team Challenge

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Logo der World Team Challenge 2006

Die World Team Challenge ist ein Biathlonwettbewerb, der seit 2002 kurz vor dem Jahresende in der Veltins-Arena in Gelsenkirchen stattfindet. Bereits vorher fand das Mixed-Event zwischen Weihnachten und Neujahr in Ruhpolding statt, bis es 2001 aus finanziellen Gründen den Standort wechselte.[1] Die Veranstaltungen in den Jahren 2020 und 2021 fanden aufgrund der Corona-Pandemie in der Chiemgau-Arena in Ruhpolding statt.[2]

Vorbereitungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da es im Ruhrgebiet nur unzureichend natürlichen Schnee gibt, wird rund um das Stadion eine etwa 1200 Meter lange Skatingtrasse aus Kunstschnee präpariert. Die rund 3000 Kubikmeter Kunstschnee werden von der Skihalle Neuss geliefert.[1]

Das Schießen findet innerhalb des Stadions statt, wo eigens dafür ein regelkonformer Schießstand aufgebaut wird. Bei der World Team Challenge am 27. März 2011 kam zum ersten Mal ein Laser-Schieß-System zum Einsatz.[1]

Die World Team Challenge zählt nicht zum Biathlon-Weltcup.

Regeln des Biathlon-Wettbewerbs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Innere der Veltins-Arena während der World Team Challenge 2005

Die Athleten gehen in Zweier-Teams an den Start, die aus je einem Mann und einer Frau bestehen. Diese wechseln sich nach einer gelaufenen Runde und dem danach folgenden Schießen immer ab.

Im Wesentlichen folgt die Veranstaltung den offiziellen Biathlon-Regeln. Von den übrigen Biathlon-Veranstaltungen unterscheidet sich die World Team Challenge jedoch vor allem durch die kurze Streckenlänge von lediglich 1,2 Kilometern und den dadurch häufiger stattfindenden Schießeinlagen, da nach jeder Runde geschossen wird. Die Strafrunde, die für jeden Fehlschuss gelaufen werden muss, ist mit knapp 100 Meter kürzer als bei sonstigen Rennen.

Der Wettkampf besteht aus insgesamt etwa zehn Runden. In den Jahren 2002 bis 2005 wurde ein Massenstartrennen über zwölf Runden gelaufen. 2006 fand nach dem Massenstartrennen über neun Runden zusätzlich ein Verfolgungsrennen statt, die Sieger standen erst nach beiden Rennen fest. Im Jahr 2012 wurde der Sieger in der Kombination aus zwei Rennen ermittelt. Zuerst fand ein Massenstartrennen statt und anschließend ein Verfolgungsrennen.

Veranstaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben dem eigentlichen Biathlonrennen gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm, dazu gehören in der Regel Nachwuchsrennen, eine „Schneeballschlacht-WM“, Auftritte bekannter Künstler und ein „Shoot-Out“ der Athleten des Hauptrennens.

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wettbewerbe und Sieger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Jahr Name Land
1 2002 Michael Greis und Martina Glagow Deutschland Deutschland
2 2003 Ole Einar Bjørndalen und Gunn Margit Andreassen Norwegen Norwegen
3 2004 Ole Einar Bjørndalen und Liv-Kjersti Eikeland Norwegen Norwegen
4 2005 Ole Einar Bjørndalen und Linda Tjørhom Norwegen Norwegen
5 2006 Ole Einar Bjørndalen und Linda Grubben Norwegen Norwegen
6 2007 Dmitri Jaroschenko und Jekaterina Jurjewa Russland Russland
7 2008 Andrij Derysemlja und Oksana Chwostenko Ukraine Ukraine
8 2009 Christoph Sumann und Kati Wilhelm Osterreich Österreich Deutschland Deutschland
9 2010/111 Jewgeni Ustjugow und Swetlana Slepzowa Russland Russland
10 2011 Carl Johan Bergman und Kaisa Mäkäräinen Schweden Schweden Finnland Finnland
11 2012 Anton Schipulin und Jekaterina Jurlowa Russland Russland
12 2013 Florian Graf und Laura Dahlmeier Deutschland Deutschland
13 2014 Serhij Semenow und Walentyna Semerenko Ukraine Ukraine
14 2015 Martin Fourcade und Marie Dorin-Habert Frankreich Frankreich
15 2016 Simon Schempp und Vanessa Hinz Deutschland Deutschland
16 2017 Alexei Wolkow und Jekaterina Jurlowa-Percht Russland Russland
17 2018 Lukas Hofer und Dorothea Wierer Italien Italien
18 2019 Marte Olsbu Røiseland und Vetle Sjåstad Christiansen Norwegen Norwegen
19 2020 Jewgenija Pawlowa und Matwei Jelissejew Russland Russland
20 2021 Felix Leitner und Lisa Hauser Osterreich Österreich
21 2022 Fabien Claude und Julia Simon Frankreich Frankreich
22 2023 Fabien Claude und Julia Simon Frankreich Frankreich
1 
Die ursprünglich für Ende Dezember 2010 geplante Veranstaltung wurde um drei Monate verschoben, nachdem Teile des Daches der Veltins-Arena durch Schneemassen beschädigt worden waren.

Erfolgreichste Nationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bislang konnten sieben verschiedene Nationen das Event gewinnen, wobei je ein Sieg von Österreich und Deutschland sowie die Siege von Finnland und Schweden jeweils durch ein gemischtes Team errungen wurde.

Platz Land Siege
1 Norwegen Norwegen 5
Russland Russland
3 Deutschland Deutschland 4
4 Frankreich Frankreich 3
5 Osterreich Österreich 2
Ukraine Ukraine
7 Finnland Finnland 1
Italien Italien
Schweden Schweden

Erfolgreichste Teilnehmer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die meisten Siege hat der Norweger Ole Einar Bjørndalen, er gewann in den Jahren 2003 bis 2006 viermal hintereinander das Event. Die Siege erreichte er mit drei verschiedenen Partnerinnen. Seine Siegesserie endete 2007, als er gemeinsam mit Tora Berger als vierte Teampartnerin den fünften Triumph mit einem zweiten Platz knapp verfehlte.

Als erste Frau konnte Linda Grubben den Wettbewerb zweimal gewinnen, 2005 (noch unter ihrem Mädchennamen als Linda Tjørhom) und 2006, beide Male zusammen mit Ole Einar Bjørndalen. Im Jahr 2017 gewann auch Jekaterina Jurlowa-Percht, nach ihrem ersten Erfolg im Jahr 2012, zum zweiten Mal die Biathlon-World-Team-Challenge.

Julia Simon und Fabien Claude konnten den Wettbewerb 2022 und 2023 gewinnen und sind damit die erste Mannschaft, die in gleicher Besetzung die World-Team-Challenge mehrmals gewann.

Michael Greis nahm als einziger Athlet an allen bis 2012 ausgetragenen Veranstaltungen teil und konnte 2002 zusammen mit Martina Glagow den Sieg erringen. Sein Rennen am 29. Dezember 2012 war zudem sein letztes Rennen als aktiver Biathlet.

Platzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nationen
Nach 22 Veranstaltungen
Platz Nation Gold Silber Bronze Gesamt
01 Russland Russland 5 3 3 11
02 Norwegen Norwegen 5 3 2 10
03 Deutschland Deutschland 4 7 6 17
04 Frankreich Frankreich 3 4 2 9
05 Ukraine Ukraine 2 3 1 6
06 Osterreich Österreich 2 1 2 5
07 Finnland Finnland 1 0 1 2
Schweden Schweden 1 0 1 2
09 Italien Italien 1 0 0 1
010 Tschechien Tschechien 0 1 2 3
011 Slowenien Slowenien 0 0 2 2
012 Belarus Belarus 0 0 1 1
Polen Polen 0 0 1 1

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: World Team Challenge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Von einer verrückten Idee zur größten Biathlon-Arena (Memento vom 19. August 2013 im Internet Archive)
  2. Zurück zu den Wurzeln: Gastspiel der JOKA-WTC in Ruhpolding. In: biathlon-wtc-ruhpolding.de. Abgerufen am 25. Dezember 2020.