Garde-Kürassier-Regiment

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Gardekürassier etwa 1830 (links)
Gedenktafel am Haus Columbiadamm 68, in Berlin-Tempelhof
Kaserne des Garde-Kürassier-Regiments und des Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiments Nr. 4 beim Tempelhofer Feld (Stadtplan von 1895) – heute am Columbiadamm
Gardekürassier zur Parade
Walter Rathenau im Jahr 1891 als Vizewachtmeister im Garde-Kürassier-Regiment
Gardekürassier im dunkelblauen Waffenrock

Das Garde-Kürassier-Regiment war ein Kavallerieverband der Preußischen Armee.

Am 21. Februar 1815 ordnete König Friedrich Wilhelm III. die Aufstellung des Garde-Ulanen-Regiments aus der Garde-Kosaken-Eskadron sowie zwei Eskadronen des Schlesischen National-Kavallerie-Regiments an. Der Verband wurde 1821 zu Kürassieren umgegliedert und erhielt die Bezeichnung Garde-Kürassier-Regiment. Das Regiment war in Berlin stationiert. 1838 befand sich seine Kaserne in der Feldstraße 39 (heute Alexandrinenstraße, Ecke Gitschiner Straße, Berlin-Kreuzberg). Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs bildete es mit dem Regiment der Gardes du Corps die 1. Garde-Kavallerie-Brigade.

Deutsche Revolution

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1848 wurde das Regiment anlässlich der revolutionären Unruhen bei Straßenkämpfen in Berlin eingesetzt.

Deutsch-Dänischer Krieg

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Im Feldzug gegen Dänemark von 1864 erfolgte für das Regiment keine Mobilmachung.

Deutscher Krieg

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Im Krieg gegen den Deutschen Bund 1866 rückte das Regiment nach Böhmen aus. Es hatte in der Schlacht bei Skalitz eine erste Feindberührung und nahm später am Gefecht bei Schweinschädel und an der Schlacht bei Königgrätz teil. Im September kehrte das Regiment nach Berlin zurück.

Deutsch-Französischer Krieg

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Im Krieg 1870/71 gegen Frankreich standen die Garde-Kürassiere in der Schlacht bei St. Privat in der Reserve. Es folgten Gefechte in der Gegend von Sedan und anschließend die Teilnahme an der Schlacht bei Sedan am 1. September 1870. Im folgenden Winter war das Regiment der Belagerungstruppe um Paris zugeteilt und kehrte im Juni 1871 in seine Garnison zurück.

Erster Weltkrieg

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Nach der Mobilmachung erfolgte der Ausmarsch des Regiments am 4. August 1914 durch Luxemburg und Belgien nach Nordfrankreich. Nach der Teilnahme an der Marneschlacht der anschließende Rückzug und bis Dezember 1914 Stellungskämpfe an der Aisne.

Vom Dezember 1914 bis Juli 1915 Einsatz im Grenzschutz an der belgisch-holländischen Grenze. Ab August 1915 Verlegung an die Ostfront, Teilnahme an den offensiven Kämpfen in Russisch-Polen und Galizien. Von Oktober 1915 bis Februar 1918 Stellungskämpfe bei Pinsk und Kowel. Danach Verlegung nach Schlesien, wo das Regiment seinen Kavallerie-Status endgültig verlor und zum Kavallerie-Schützen-Regiment im Verband der Garde-Kavallerie-Schützen-Division umgewandelt wurde. Nach Beendigung der infanteristischen Ausbildung wurden die vormaligen Kürassiere bis zum Kriegsende in den Abwehrkämpfen an der Westfront eingesetzt. Bereits am 10. November 1918 begann der Rückmarsch in die Heimat.

Am 10. Dezember 1918 zog das Regiment durch das Brandenburger Tor in Berlin ein, wo anschließend die Demobilisierung begann. Zur Niederschlagung der Unruhen in Berlin wurden aus den Resten der Einheit drei Freiwilligen-Eskadronen formiert. Eine davon (Eskadron Bredow) wurde beritten gemacht und kämpfte im Baltikum gegen die polnischen Insurgenten, die beiden anderen wurden in den Straßenkämpfen anlässlich des Spartakusaufstandes in Berlin eingesetzt.

Im September 1919 formte man aus den Resten der Garde-Kürassiere die Brandenburgische-Garde-Kürassier-Eskadron und gliederte sie am 1. November 1919 in das Reichswehr-Reiter-Regiment 3 ein.

Die Tradition übernahm in der Reichswehr durch Erlass des Chefs der Heeresleitung General der Infanterie Hans von Seeckt vom 24. August 1921 die 2. Eskadron des 4. (Preußisches) Reiter-Regiments in Perleberg.

Dienstgrad Name Datum[1]
Major/Oberstleutnant/Oberst August von Krafft 21. Februar 1815 bis 23. September 1830
Major/Oberstleutnant/Oberst Hans von Sydow 30. März 1832 bis 7. Februar 1840
Oberst August von Württemberg 08. Februar 1840 bis 30. März 1844
Oberstleutnant/Oberst Ferdinand von Bischoffwerder 30. März 1844 bis 14. Oktober 1848
Major/Oberstleutnant/Oberst Adolf Lauer von Münchhofen 14. Oktober 1848 bis 19. Juli 1854
Oberst Wilhelm Messerschmidt von Arnim 20. Juli 1854 bis 21. Oktober 1856
Major Julius von der Schulenburg 22. Oktober 1856 bis 18. Februar 1857 (mit der Führung beauftragt)
Major/Oberstleutnant Julius von der Schulenburg 19. Februar 1857 bis 24. März 1858
Major Albert von Rheinbaben 25. März 1858 bis 28. Januar 1863
Major Ludwig von Stenglin 29. Januar bis 22. April 1863
Major Hermann von Lüderitz 23. April bis 21. September 1863 (mit der Führung beauftragt)
Oberstleutnant/Oberst Hermann von Lüderitz 22. September 1863 bis 17. Juni 1869
Georg von Brandenstein 18. Juni 1869 bis 11. Juli 1873
Oberstleutnant/Oberst Theodor von Locquenghien 12. Juli 1873 bis 8. November 1880
Georg von Arnim 09. November 1880 bis 2. November 1881
Major Ludwig von Ostau 03. November 1881 bis 12. März 1884
Oberstleutnant/Oberst Clemens von Fürstenberg-Borbeck 13. März 1884 bis 18. Februar 1889
Eduard zu Salm-Horstmar 19. Februar 1889 bis 13. Mai 1890
Jaroslaw von Rothkirch und Panthen 14. Mai 1890 bis 6. Februar 1893
Arthur von Klinckowström 07. Februar 1893 bis 16. Juni 1897
Wilhelm von Hohenau 17. Juni 1897 bis 9. Juni 1899
Hans von Kramsta 10. Juni 1899 bis 13. September 1900
Bruno von Schwerin 14. September 1900 bis 21. April 1902
Paul von Seeler 22. April 1902 bis 19. November 1903
Oberstleutnant/Oberst Albert zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg 20. November 1903 bis 26. Januar 1909
August von Cramon 27. Januar 1909 bis 26. Januar 1912
Oberstleutnant Heribert von Spee 27. Januar 1912 bis 19. September 1916

Bis 1912 wurden auch im Felde ein weißer Koller und weiße Stiefelhosen getragen. Offiziere waren mit Epauletten, Unteroffiziere und Mannschaften mit Schulterklappen ausgestattet. Dazu kamen schwarze Kürassierstiefel (sogenannte Kanonenstiefel) und der Kürassierhelm aus Tombak mit neusilbernen Abzeichen sowie ein weißes Bandelier mit schwarzer Kartusche. Bei Paraden wurde zusätzlich ein zweiteiliger, mit Messingplatten belegter, eiserner Kürass angelegt. Auf dem Helm befand sich vorn der Gardestern. (Die Musiker führten anstelle der Spitze einen roten Rosshaarbusch). Zum normalen Dienst trugen die Kürassiere einen dunkelblauen Waffenrock. Als Gesellschaftsuniform war dieser bei Offizieren mit Epauletten und Fransen ausgestattet. Dazu gehörte eine weiße Schirmmütze mit blauem Besatzstreifen.

Die Abzeichenfarbe auf den schwedischen Aufschlägen und dem Kragen war blau, die Epaulettenfeldern waren weiß, die Knöpfe und Borten in Silber.

Zur Gala wurde ein ponceauroter Waffenrock getragen.

Gemäß A.O.K.-Erlass vom 14. Februar 1907 wurde ab den Jahren 1909/10 für den Felddienst die feldgraue Uniform M 1910 eingeführt. Bei dieser Uniform war das Riemenzeug und die Stiefel naturbraun, der Helm wurde von einem schilffarbenen Überzug verdeckt. Bandelier und Kartusche wurden nicht mehr getragen.

  • Alt: Das Königlich Preußische Stehende Heer. Band 2: Geschichte der Königl. Preußischen Kürassiere und Dragoner seit 1619 resp. 1631–1870. Schropp, Berlin 1870 S. 58 f.
Commons: Garde-Kürassier-Regiment – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Günter Wegmann (Hrsg.), Günter Wegner: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 1: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815–1939. Band 3: Die Stellenbesetzung der aktiven Regimenter, Bataillone und Abteilungen von der Stiftung bzw. Aufstellung bis zum 26. August 1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1993, ISBN 3-7648-2413-1, S. 4–5.