Großer Preis der Niederlande 1952

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 Großer Preis der Niederlande 1952
Renndaten
7. von 8 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1952
Streckenprofil
Name: IV Grote Prijs van Nederland
Datum: 17. August 1952
Ort: Zandvoort
Kurs: Zandvoort
Länge: 377,37 km in 90 Runden à 4,193 km

Wetter: bedeckt, regnerisch
Pole-Position
Fahrer: Italien Alberto Ascari Italien Ferrari
Zeit: 1:46,5 min
Schnellste Runde
Fahrer: Italien Alberto Ascari Italien Ferrari
Zeit: 1:49,8 min (Runde 89)
Podium
Erster: Italien Alberto Ascari Italien Ferrari
Zweiter: Italien Giuseppe Farina Italien Ferrari
Dritter: Italien Luigi Villoresi Italien Ferrari

Der Große Preis der Niederlande 1952 (offiziell IV Grote Prijs van Nederland) fand am 17. August auf dem Circuit Park Zandvoort in Zandvoort statt und war das siebte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1952.

Bericht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Großen Preis von Deutschland stand Alberto Ascari als Weltmeister fest. In der Fahrerwertung führte er mit 14 Punkten vor Piero Taruffi und mit 18 Punkten vor Giuseppe Farina.

Zwar wurde in den vergangenen drei Jahren auch Grand Prix-Rennen in Zandvoort ausgetragen, 1952 war jedoch das erste Mal, dass das Rennen WM-Status erlangte. Im Vergleich zu den Rennen in Silverstone und auf dem Nürburgring war die Zahl von 18 Nennungen hier gering, aber mit Ferrari, Gordini, Cooper-Bristol, und Connaught waren die wichtigsten Teilnehmer alle vertreten.[1] Bei Ferrari ersetzte der wieder genesene Luigi Villoresi Piero Taruffi. Villoresi hatte sich Anfang des Jahres bei einem Verkehrsunfall verletzt. Gordini trat mit drei Fahrzeugen für Jean Behra, Maurice Trintignant und Robert Manzon an, Cooper und Connaught entsendeten nur je ein Fahrzeug für Mike Hawthorn bzw. Ken Downing. Das Maserati-Werksteam war wieder nicht am Start.[2]

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Training wurde wie üblich von den Ferrari-Fahrern Ascari und Farina dominiert, wobei sich Ascari mit 1:46,5 Minuten die Pole-Position sicherte. Hawthorn konnte erstaunlicherweise mit dem Cooper gut mithalten und sicherte sich den verbliebenen Platz in der ersten Reihe noch vor dem dritten Ferrari von Villoresi.

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Rennen bot nur in den ersten Runden etwas Abwechslung. Ascari gewann den Start, doch Hawthorn konnte sich zwei Runden lang vor Farina behaupten. In der vierten Runde fiel er dann auch noch hinter Villoresi zurück, sodass die drei Ferrari die ersten drei Plätze einnahmen und – wie üblich – dem Feld enteilten. Hawthorn konnte aber seinen vierten Platz vor dem Rest des Feldes sichern. Die meisten Überholmanöver gelangen Stirling Moss, der sich mit dem unterlegenen ERA von einem Startplatz in der letzten Reihe bis zur achten Runde auf die siebte Position vorgekämpft hatte. In der 73. Runde musste er jedoch mit Motorschaden aufgeben. Behra hatte seinen Gordini bereits in der 10. Runde mit defekter Zündung abgestellt. Die führenden Ferrari gaben diese Position bis ins Ziel nicht mehr ab und sicherten sich somit erneut einen Dreifacherfolg. Punktemäßig hatte dies für Ascari keine Auswirkungen, da er bereits mit dem letzten Rennen die maximal mögliche Punktzahl für einen Fahrer in einer Saison erreicht hatte.[3]

In der Fahrerwertung übernahm Farina den zweiten Platz von Taruffi.

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Italien Ferrari 02 Italien Alberto Ascari Ferrari 500 Ferrari 2.0 L4 P
04 Italien Giuseppe Farina
06 Italien Luigi Villoresi
Frankreich Gordini 08 Frankreich Jean Behra Gordini T16 (1952) Gordini 2.0 L6 E
10 Frankreich Robert Manzon
12 Frankreich Maurice Trintignant
Belgien Ecurie Belge 14 Belgien Paul Frère Simca-Gordini T15 GC Gordini E
Uruguay Escuderia Bandeirantes 16 Brasilien 1889 Francisco Landi Maserati A6GCM Maserati P
18 Italien Gino Bianco
20 Niederlande Jan Flinterman
Vereinigtes Konigreich Team Ken Downing 22 Vereinigtes Konigreich Ken Downing Connaught A Francis 2.0 L4 D
Belgien Ecurie Francorchamps 24 Belgien Charles de Tornaco Ferrari 500 Ferrari 2.0 L4 E
Vereinigtes Konigreich HWM 26 Vereinigtes Konigreich Lance Macklin HWM 52 Alta 1.5 D
28 Vereinigtes Konigreich Duncan Hamilton
30 Niederlande Dries van der Lof
Vereinigtes Konigreich Team L D Hawthorn 32 Vereinigtes Konigreich Mike Hawthorn Cooper T20 Bristol 2.0 L6 D
Vereinigtes Konigreich Scuderia Franera 34 Vereinigtes Konigreich Ken Wharton Frazer-Nash 421 Bristol 2.0 L6 D
Vereinigtes Konigreich English Racing Automobiles 36 Vereinigtes Konigreich Stirling Moss ERA G-Type ERA D

Klassifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Startaufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit km/h Startreihe
01 Italien Alberto Ascari Italien Ferrari 1:46,5 141,46 1 R
02 Italien Giuseppe Farina Italien Ferrari 1:48,6 138,73 1 M
03 Vereinigtes Konigreich Mike Hawthorn Vereinigtes Konigreich Cooper 1:51,6 135,00 1 L
04 Italien Luigi Villoresi Italien Ferrari 1:51,8 134,76 2 R
05 Frankreich Maurice Trintignant Frankreich Gordini 1:53,0 133,33 2 L
06 Frankreich Jean Behra Frankreich Gordini 1:54,5 131,58 3 R
07 Vereinigtes Konigreich Ken Wharton Vereinigtes Konigreich Frazer Nash 1:54,7 131,35 3 M
08 Frankreich Robert Manzon Frankreich Gordini 1:54,8 131,24 3 L
09 Vereinigtes Konigreich Lance Macklin Vereinigtes Konigreich H.W.M. 1:55,2 130,78 4 R
10 Vereinigtes Konigreich Duncan Hamilton Vereinigtes Konigreich H.W.M. 1:55,8 130,10 4 L
11 Belgien Paul Frère Frankreich Simca-Gordini 1:58,2 127,46 5 R
12 Italien Gino Bianco Italien Maserati 1:58,2 127,46 5 M
13 Vereinigtes Konigreich Ken Downing Vereinigtes Konigreich Connaught 1:58,6 127,03 5 L
14 Niederlande Dries van der Lof Vereinigtes Konigreich H.W.M. 1:59,4 126,18 6 R
15 Niederlande Jan Flinterman Italien Maserati 2:01,8 123,69 6 L
16 Brasilien 1889 Francisco Landi Italien Maserati 2:02,1 123,39 7 R
17 Belgien Charles de Tornaco Italien Ferrari 2:03,7 121,79 7 M
18 Vereinigtes Konigreich Stirling Moss Vereinigtes Konigreich E.R.A. 2:04,5 8 L

Rennergebnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Zeit Start Schnellste Runde
01 Italien Alberto Ascari Italien Ferrari 90 2:53:28,5 01 1:49,8 (89.)
02 Italien Giuseppe Farina Italien Ferrari 90 + 40,1 02
03 Italien Luigi Villoresi Italien Ferrari 90 + 1:34,4 04
04 Vereinigtes Konigreich Mike Hawthorn Vereinigtes Konigreich Cooper 88 + 2 Runden 03
05 Frankreich Robert Manzon Frankreich Gordini 87 + 3 Runden 08
06 Frankreich Maurice Trintignant Frankreich Gordini 87 + 3 Runden 05
07 Vereinigtes Konigreich Duncan Hamilton Vereinigtes Konigreich H.W.M. 85 + 5 Runden 10
08 Vereinigtes Konigreich Lance Macklin Vereinigtes Konigreich H.W.M. 84 + 6 Runden 09
09 Brasilien 1889 Francisco Landi Italien Maserati 43 + 7 Runden 16
Niederlande Jan Flinterman 40
Vereinigtes Konigreich Ken Wharton Vereinigtes Konigreich Frazer Nash 76 DNF 07
Vereinigtes Konigreich Stirling Moss Vereinigtes Konigreich E.R.A. 72 DNF 18
Niederlande Dries van der Lof Vereinigtes Konigreich H.W.M. 70 DNF 14
Vereinigtes Konigreich Ken Downing Vereinigtes Konigreich Connaught 27 DNF 13
Belgien Charles de Tornaco Italien Ferrari 19 DNF 17
Belgien Paul Frère Frankreich Simca-Gordini 15 DNF 11
Frankreich Jean Behra Frankreich Gordini 10 DNF 06
Niederlande Jan Flinterman Italien Maserati 7 DNF 15
Italien Gino Bianco Italien Maserati 4 DNF 22

WM-Stand nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten fünf bekamen 8, 6, 4, 3 bzw. 2 Punkte; einen Punkt gab es für die schnellste Runde. Es zählten nur die vier besten Ergebnisse aus acht Rennen.

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Italien Alberto Ascari Ferrari 36 (45)
02 Italien Giuseppe Farina Ferrari 24
03 Italien Piero Taruffi Ferrari 22
04 Schweiz Rudolf Fischer Ferrari 10
05 Vereinigtes Konigreich Mike Hawthorn Cooper 10
06 Frankreich Robert Manzon Gordini 9
07 Vereinigte Staaten 48 Troy Ruttman Kuzma 8
08 Frankreich Jean Behra Gordini 7
09 Vereinigte Staaten 48 Richard Rathmann Kurtis Kraft 6
10 Vereinigte Staaten 48 Sam Hanks Kurtis Kraft 4
11 Italien Luigi Villoresi Ferrari 4
12 Vereinigtes Konigreich Ken Wharton Frazer Nash 3
13 Vereinigtes Konigreich Dennis Poore Connaught 3
14 Vereinigte Staaten 48 Duane Carter Lesovsky 3
15 Vereinigtes Konigreich Alan Brown Cooper 2
16 Belgien Paul Frère H.W.M. / Simca-Gordini 2
17 Vereinigtes Konigreich Eric Thompson Connaught 2
18 Vereinigte Staaten 48 Art Cross Kurtis Kraft 2
19 Frankreich Maurice Trintignant Simca-Gordini 2
20 Vereinigte Staaten 48 Bill Vukovich Kurtis Kraft 1
21 Belgien Charles de Tornaco Ferrari 0
22 Vereinigtes Konigreich Peter Collins H.W.M. 0
23 Schweiz Emmanuel de Graffenried Maserati 0
24 Vereinigtes Konigreich Reg Parnell Cooper 0
25 Belgien Johnny Claes Simca-Gordini / H.W.M. 0
26 Schweiz Peter Hirt Ferrari 0
27 Frankreich Philippe Étancelin Maserati 0
28 Vereinigtes Konigreich Eric Brandon Cooper 0
29 Vereinigtes Konigreich Roy Salvadori Ferrari 0
30 Belgien Roger Laurent H.W.M. / Ferrari 0
31 Deutschland Bundesrepublik Fritz Riess Veritas 0
32 Thailand Prinz Bira Simca-Gordini / Gordini 0
33 Deutschland Bundesrepublik Toni Ulmen Veritas 0
34 Vereinigtes Konigreich Ken Downing Connaught 0
35 Vereinigtes Konigreich Lance Macklin H.W.M. 0
36 Deutschland Bundesrepublik Helmut Niedermayr A.F.M. 0
37 Frankreich Yves Giraud-Cabantous H.W.M. 0
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
38 Vereinigtes Konigreich Peter Whitehead Alta / Ferrari 0
39 Deutschland Bundesrepublik Hans Klenk Veritas 0
40 Italien Gianfranco Comotti Ferrari 0
41 Vereinigtes Konigreich Graham Whitehead Alta 0
42 Deutschland Bundesrepublik Ernst Klodwig BMW 0
43 Vereinigtes Konigreich Kenneth McAlpine Connaught 0
44 Belgien Arthur Legat Veritas 0
45 Vereinigte Staaten 48 Robert O’Brien Simca-Gordini 0
46 Australien Tony Gaze H.W.M. 0
47 Vereinigte Staaten 48 Harry Schell Maserati 0
48 Italien Gino Bianco Maserati 0
49 Vereinigtes Konigreich Anthony Crook Frazer Nash 0
50 Vereinigtes Konigreich Duncan Hamilton H.W.M. 0
51 Brasilien 1889 Francisco Landi Maserati 0
52 Niederlande Jan Flinterman Maserati 0
Frankreich André Simon Ferrari 0
Vereinigtes Konigreich Stirling Moss ERA / H.W.M. 0
Vereinigtes Konigreich George Abecassis H.W.M. 0
Deutschland Bundesrepublik Hans Stuck A.F.M. 0
Frankreich Louis Rosier Ferrari 0
Schweiz Max de Terra Simca-Gordini 0
Vereinigtes Konigreich Robin Montgomerie-Charrington Aston 0
Italien Piero Carini Ferrari 0
Vereinigtes Konigreich David Murray Cooper 0
Uruguay Eitel Cantoni Maserati 0
Deutschland Bundesrepublik Willi Heeks A.F.M. 0
Deutschland Bundesrepublik Adolf Brudes Veritas 0
Frankreich Marcel Balsa BMW 0
Deutschland Bundesrepublik Günther Bechem BMW 0
Deutschland Bundesrepublik Rudolf Krause BMW 0
Schweiz Rudolf Schoeller Ferrari 0
Vereinigtes Konigreich William Aston Aston 0
Deutschland Bundesrepublik Paul Pietsch Veritas 0
Deutschland Bundesrepublik Theo Helfrich Veritas 0
Deutschland Bundesrepublik Josef Peters Veritas 0
Niederlande Dries van der Lof H.W.M. 0

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Großer Preis der Niederlande 1952 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lang, Mike; Grand Prix 1950 - 1965; Haynes Publishing Group, Sparkford Sommerset 1981 S49. (ISBN 0-85429-276-4) (engl.)
  2. Latest Formula 1 Breaking News - Grandprix.com. Abgerufen am 5. Februar 2024.
  3. Soweit nicht anders angegeben: Lang, Mike; Grand Prix 1950 - 1965; Haynes Publishing Group, Sparkford Sommerset 1981 S49. (ISBN 0-85429-276-4) (engl.)