Großer Preis der USA West 1979

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 Großer Preis der USA West 1979
Renndaten
4. von 15 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1979
Streckenprofil
Name: V Grand Prix of Long Beach
Datum: 8. April 1979
Ort: Long Beach
Kurs: Long Beach Grand Prix Circuit
Länge: 261,705 km in 80 Runden à 3,251 km

Wetter: sonnig und warm
Zuschauer: ~ 78.000
Pole-Position
Fahrer: Kanada Gilles Villeneuve Italien Ferrari
Zeit: 1:18,825 min
Schnellste Runde
Fahrer: Kanada Gilles Villeneuve Italien Ferrari
Zeit: 1:21,20 min
Podium
Erster: Kanada Gilles Villeneuve Italien Ferrari
Zweiter: Sudafrika 1961 Jody Scheckter Italien Ferrari
Dritter: Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Williams

Der Große Preis der USA West 1979 fand am 8. April in Long Beach statt und war das vierte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1979.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit im Vergleich zum Großen Preis von Südafrika rund einen Monat zuvor unveränderter Fahrerbesetzung trat die Formel 1 zum Stadtrennen in Long Beach an.

Bis auf Emerson Fittipaldi, der auf den ausgereifteren F5A zurückgriff, traten alle Teams mit ihren zum damaligen Zeitpunkt aktuellen Wing Cars an. Beim Team Merzario debütierte der auf Bodeneffekt ausgelegte A3; er wurde allerdings nur im Qualifying verwendet. Nachdem der A3 im Training einen Aufhängungsschaden erlitten hatte, dessen kurzfristige Reparatur als zu riskant angesehen wurde, bestritt Teamchef Arturo Merzario das Rennen mit dem Interimsmodell A1B, das noch kein Wing Car war.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gilles Villeneuve erreichte mit dem Ferrari 312T4 die Pole-Position neben seinem ehemaligen Teamkollegen Carlos Reutemann im Lotus 79. Jody Scheckter qualifizierte sich im zweiten Ferrari für den dritten Startplatz. Es folgten die beiden Ligier JS11 von Patrick Depailler und Jacques Laffite.

Während bei Brabham mit den Startplätzen 11 und 12 für Niki Lauda und Nelson Piquet zumindest ein leichter Aufwärtstrend erkennbar war, fanden sich die McLaren-Piloten John Watson und Patrick Tambay auf den für ihre Verhältnisse enttäuschenden Startplätzen 18 und 19 wieder.

Jean-Pierre Jabouille hatte mit seinem Renault RS01 während des Trainings einen Unfall und konnte daher nicht zum Rennen antreten. Da die Unfallursache zunächst nicht bekannt und ein technischer Defekt als solche nicht auszuschließen war, entschloss man sich aus Sicherheitsgründen, auch den zweiten Renault-Werksfahrer René Arnoux nicht antreten zu lassen.[1]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach mehreren missglückten Startversuchen, die dadurch zustande kamen, dass Pole-Setter Villeneuve seine Startposition verfehlte, Clay Regazzoni aufgrund eines Elektrikdefektes aus der Boxengasse starten musste und Laffite sich in der Startaufstellung drehte, ging Villeneuve nach mehreren Minuten Verzögerung vor Depailler und Scheckter in Führung. Weiter hinten im Feld kollidierte Jan Lammers mit Patrick Tambay. Dabei verlor sein Shadow den Bodenkontakt und kollidierte daraufhin mit Niki Laudas Brabham.

In der neunten Runde übernahm Jean-Pierre Jarier den zweiten Rang hinter Villeneuve, nachdem er in den Runden zuvor Scheckter und Depailler überholt hatte. Scheckter zog im folgenden Umlauf an Depailler vorbei und schloss auf Jarier auf, den er schließlich in Runde 27 überholte und somit eine Ferrari-Doppelführung herstellte. Der fortan drittplatzierte Jarier geriet daraufhin unter Druck durch Patrick Depailler, Alan Jones und Mario Andretti, die ihn den Runden 44 bis 46 nacheinander überholten.

In der 62. Runde gelangte Jones an Depailler vorbei. Dieser fiel in der Schlussphase des Rennens auf den fünften Rang hinter Andretti und vor Jarier zurück, da ihn ein Getriebeproblem behinderte.[2]

Didier Pironi und Hans-Joachim Stuck wurden wegen Inanspruchnahme fremder Hilfe disqualifiziert, nachdem sie sich infolge von Drehern hatten anschieben lassen.[3]

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Martini Racing Team Lotus 1 Vereinigte Staaten Mario Andretti Lotus 79 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
2 Argentinien Carlos Reutemann
Vereinigtes Konigreich Team Tyrrell 3 Frankreich Didier Pironi Tyrrell 009 G
4 Frankreich Jean-Pierre Jarier
Vereinigtes Konigreich Parmalat Racing Team 5 Osterreich Niki Lauda Brabham BT48 Alfa Romeo 1260 3.0 V12 G
6 Brasilien 1968 Nelson Piquet
Vereinigtes Konigreich Löwenbräu Team McLaren 7 Vereinigtes Konigreich John Watson McLaren M28 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
8 Frankreich Patrick Tambay
Deutschland ATS Wheels 9 Deutschland Hans-Joachim Stuck ATS D2 G
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 11 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Ferrari 312T4 Ferrari 015 3.0 F12 M
12 Kanada Gilles Villeneuve
Brasilien 1968 Fittipaldi Automotive 14 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Fittipaldi F5A Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
Frankreich Équipe Renault Elf 15 Frankreich Jean-Pierre Jabouille Renault RS01 Renault EF1 1.5 V6t M
16 Frankreich René Arnoux
Vereinigtes Konigreich Samson Shadow Racing Team 17 Niederlande Jan Lammers Shadow DN9 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
Vereinigtes Konigreich Interscope Shadow Racing Team 18 Italien Elio de Angelis
Vereinigtes Konigreich Olympus Cameras Wolf Racing 20 Vereinigtes Konigreich James Hunt Wolf WR8 G
Vereinigtes Konigreich Team Ensign 22 Irland Derek Daly Ensign N179 G
Italien Team Merzario 24 Italien Arturo Merzario Merzario A1B
Merzario A3
G
Frankreich Ligier Gitanes 25 Frankreich Patrick Depailler Ligier JS11 G
26 Frankreich Jacques Laffite
Vereinigtes Konigreich Albilad-Saudia Racing Team 27 Australien Alan Jones Williams FW06 G
28 Schweiz Clay Regazzoni
Vereinigtes Konigreich Warsteiner Arrows Racing Team 29 Italien Riccardo Patrese Arrows A1B G
30 Deutschland Jochen Mass
Mexiko Team Rebaque 31 Mexiko Héctor Rebaque Lotus 79 G

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Startaufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Kanada Gilles Villeneuve Italien Ferrari 1:18,825 148,476 km/h 01
02 Argentinien Carlos Reutemann Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:18,886 148,361 km/h 02
03 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Italien Ferrari 1:18,911 148,314 km/h 03
04 Frankreich Patrick Depailler Frankreich Ligier-Ford 1:19,025 148,100 km/h 04
05 Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Ford 1:19,032 148,087 km/h 05
06 Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:19,454 147,300 km/h 06
07 Frankreich Jean-Pierre Jarier Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:19,580 147,067 km/h 07
08 Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich Wolf-Ford 1:19,643 146,951 km/h 08
09 Italien Riccardo Patrese Vereinigtes Konigreich Arrows-Ford 1:19,727 146,796 km/h 09
10 Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 1:19,910 146,460 km/h 10
11 Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 1:20,041 146,220 km/h 11
12 Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 1:20,456 145,466 km/h 12
13 Deutschland Jochen Mass Vereinigtes Konigreich Arrows-Ford 1:20,608 145,192 km/h 13
14 Niederlande Jan Lammers Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 1:20,740 144,954 km/h 14
15 Schweiz Clay Regazzoni Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 1:20,768 144,904 km/h 15
16 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Brasilien 1968 Fittipaldi-Ford 1:21,033 144,430 km/h 16
17 Frankreich Didier Pironi Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:21,192 144,147 km/h 17
18 Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:21,304 143,949 km/h 18
19 Frankreich Patrick Tambay Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:21,411 143,759 km/h 19
20 Frankreich Jean-Pierre Jabouille Frankreich Renault 1:21,635 143,365 km/h DNS
21 Italien Elio de Angelis Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 1:21,961 142,795 km/h 20
22 Frankreich René Arnoux Frankreich Renault 1:22,088 142,574 km/h DNS
23 Deutschland Hans-Joachim Stuck Deutschland ATS-Ford 1:22,828 141,300 km/h 21
24 Italien Arturo Merzario Italien Merzario-Ford 1:22,938 141,113 km/h 22
25 Mexiko Héctor Rebaque Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:22,990 141,024 km/h 23
26 Irland Derek Daly Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford 1:23,888 139,515 km/h 24

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund
01 Kanada Gilles Villeneuve Italien Ferrari 80 0 1:50:25,40 01 1:21,20
02 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Italien Ferrari 80 0 + 29,38 03 1:21,28
03 Australien Alan Jones Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 80 0 + 59,69 10 1:21,81
04 Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 80 0 + 1:04,33 06 1:21,71
05 Frankreich Patrick Depailler Frankreich Ligier-Ford 80 0 + 1:23,52 04 1:21,41
06 Frankreich Jean-Pierre Jarier Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 79 1 + 1 Runde 07 1:21,96
07 Italien Elio de Angelis Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 78 0 + 2 Runden 20 1:23,26
08 Brasilien 1968 Nelson Piquet Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 78 0 + 2 Runden 12 1:22,99
09 Deutschland Jochen Mass Vereinigtes Konigreich Arrows-Ford 78 0 + 2 Runden 13 1:23,01
Frankreich Didier Pironi Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 73 0 DSQ 17 1:22,73 disqualifiziert
Mexiko Héctor Rebaque Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 71 0 DNF 23 1:22,73 Kollision
Irland Derek Daly Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford 68 0 DNF 24 1:24,93 Kollision
Vereinigtes Konigreich John Watson Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 63 0 DNF 18 1:23,20 Motorschaden
Schweiz Clay Regazzoni Vereinigtes Konigreich Williams-Ford 49 0 DNF 15 1:23,21 Motorschaden
Deutschland Hans-Joachim Stuck Deutschland ATS-Ford 49 0 DSQ 21 1:24,22 disqualifiziert
Niederlande Jan Lammers Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford 48 1 DNF 14 1:22,44 Aufhängungsschaden
Italien Riccardo Patrese Vereinigtes Konigreich Arrows-Ford 40 0 DNF 09 1:23,09 Motorschaden
Argentinien Carlos Reutemann Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 21 0 DNF 02 1:21,94 gebrochene Antriebswelle
Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Brasilien 1968 Fittipaldi-Ford 19 0 DNF 16 1:23,33 gebrochene Antriebswelle
Italien Arturo Merzario Italien Merzario-Ford 13 0 DNF 22 1:24,33 Motorschaden
Frankreich Jacques Laffite Frankreich Ligier-Ford 09 0 DNF 05 1:22,80 Bremsdefekt
Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich Wolf-Ford 00 0 DNF 08 gebrochene Antriebswelle
Osterreich Niki Lauda Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo 00 0 DNF 11 Kollision
Frankreich Patrick Tambay Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 00 0 DNF 19 Kollision

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[4]

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Kanada Gilles Villeneuve Ferrari 20
02 Frankreich Jacques Laffite Ligier 18
03 Sudafrika 1961 Jody Scheckter Ferrari 13
04 Argentinien Carlos Reutemann Lotus 12
05 Frankreich Patrick Depailler Ligier 11
06 Vereinigte Staaten Mario Andretti Lotus 8
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
07 Frankreich Jean-Pierre Jarier Lotus 5
08 Vereinigtes Konigreich John Watson McLaren 4
09 Australien Alan Jones Williams 4
10 Frankreich Didier Pironi Tyrrell 3
11 Osterreich Niki Lauda Brabham 1
12 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Fittipaldi 1

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Italien Ferrari 33
02 Frankreich Ligier 29
03 Vereinigtes Konigreich Lotus 20
04 Vereinigtes Konigreich Tyrrell 8
Pos. Konstrukteur Punkte
05 Vereinigtes Konigreich Williams 4
06 Vereinigtes Konigreich McLaren 4
07 Brasilien 1968 Fittipaldi 1
08 Vereinigtes Konigreich Brabham 1

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Training“ (Memento des Originals vom 27. Dezember 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.motorsportarchiv.de (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 24. August 2012)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 24. August 2012)
  3. „Rennen“ (Memento des Originals vom 27. Dezember 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.motorsportarchiv.de (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 24. August 2012)
  4. „WM-Stände“ (Memento des Originals vom 27. Dezember 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.motorsportarchiv.de (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 24. August 2012)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]