Großer Preis von Frankreich 1969

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 Großer Preis von Frankreich 1969
Renndaten
5. von 11 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1969
Streckenprofil
Name: LV Grand Prix de France
Datum: 6. Juli 1969
Ort: Clermont-Ferrand
Kurs: Circuit de Charade
Länge: 306,09 km in 38 Runden à 8,055 km

Wetter: sonnig und warm
Pole-Position
Fahrer: Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Frankreich Matra
Zeit: 3:00,6 min
Schnellste Runde
Fahrer: Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Frankreich Matra
Zeit: 3:02,7 min (Runde 27)
Podium
Erster: Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Frankreich Matra
Zweiter: Frankreich Jean-Pierre Beltoise Frankreich Matra
Dritter: Belgien Jacky Ickx Vereinigtes Konigreich Brabham

Der Große Preis von Frankreich 1969 (offiziell LV Grand Prix de France) fand am 6. Juli auf dem Circuit de Charade in der Nähe von Clermont-Ferrand statt und war das fünfte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1969.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum ersten Mal seit der Premiere 1965 fand der französische Grand Prix wieder auf der rund acht Kilometer langen Strecke bei Clermont-Ferrand statt.

Nur 13 Wagen wurden für das Rennen gemeldet, da das komplette B.R.M.-Werksteam nicht antrat und zudem Jack Brabham einen Knöchelbruch auskurieren musste, den er sich in der Woche zuvor bei einem Testunfall in Silverstone zugezogen hatte. Der Ferrari von Chris Amon war somit das einzige Fahrzeug im Feld, das nicht von einem Ford-Motor angetrieben wurde. Lotus meldete John Miles als dritten Werksfahrer, um Erfahrungen mit dem allradgetriebenen Lotus 63 zu sammeln. Nachdem das Fahrzeug beim Großen Preis der Niederlande zwei Wochen zuvor nur wenige Runden von Graham Hill im Training gefahren worden war, kam es nun zu seinem ersten echten Grand-Prix-Einsatz.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits im Training deutete sich an, dass Jackie Stewart an diesem Wochenende nur schwer zu schlagen sein würde. Er sicherte sich die Pole-Position mit einer um fast zwei Sekunden schnelleren Rundenzeit als der Zweitschnellste Denis Hulme. Die zweite Startreihe teilten sich Jochen Rindt und Jacky Ickx. Stewarts Teamkollege Jean-Pierre Beltoise und Chris Amon komplettierten die dritte Reihe.[1]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stewart dominierte das Rennen vom Start bis zum Ziel, ohne die Führung auch nur ein einziges Mal abzugeben. Hulme konnte zunächst sein Tempo halten, wurde aber in Runde 13 wegen eines gebrochenen Überrollbügels zu einem Boxenstopp gezwungen. Ickx kam dadurch auf den zweiten Rang, wurde aber während fast des gesamten Rennens von Beltoise bedrängt. Lange hielt er dem Druck stand, machte jedoch schließlich in der letzten Runde einen Fehler, sodass Beltoise zur Freude der französischen Zuschauer kurz vor dem Ziel vorbeiziehen konnte und mit zwei Zehntelsekunden Vorsprung vor Ickx die Ziellinie überquerte.

Jochen Rindt hatte lange auf Rang vier gelegen, gab aber schließlich in Runde 22 wegen Übelkeit auf, die die ungewöhnlich verwinkelte Streckencharakteristik bei ihm ausgelöst hatte. Bruce McLaren profitierte davon und wurde Vierter. Er gab allerdings nach dem Rennen zu, dass er ähnliche Probleme gehabt habe.[2]

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Gold Leaf Team Lotus 01 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Lotus 49B Ford Cosworth DFV 3.0 V8 F
15 Osterreich Jochen Rindt
14 Vereinigtes Konigreich John Miles Lotus 63
Vereinigtes Konigreich Matra International (Tyrrell) 02 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Matra MS84[# 1] D
02 Matra MS80
07 Frankreich Jean-Pierre Beltoise
Vereinigtes Konigreich Rob Walker Racing Team 03 Schweiz Joseph Siffert Lotus 49B F
Vereinigtes Konigreich Bruce McLaren Motor Racing 04 Neuseeland Denis Hulme McLaren M7A G
05 Neuseeland Bruce McLaren McLaren M7C
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 06 Neuseeland Chris Amon Ferrari 312 (1969) Ferrari 255C 3.0 V12 F
Vereinigtes Konigreich Frank Williams Racing Cars 09 Vereinigtes Konigreich Piers Courage Brabham BT26A Ford Cosworth DFV 3.0 V8 D
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Antique Automobiles 10 Vereinigtes Konigreich Vic Elford McLaren M7B G
Vereinigtes Konigreich Motor Racing Developments 11 Belgien Jacky Ickx Brabham BT26A G
Schweiz Silvio Moser Racing Team 12 Schweiz Silvio Moser Brabham BT24 G

Anmerkungen

  1. Stewart fuhr den Matra MS84 nur im Training und benutzte fortan den MS80.

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Startaufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Frankreich Matra-Ford 3:00,6 160,565 km/h 01
02 Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 3:02,4 158,980 km/h 02
03 Osterreich Jochen Rindt Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 3:02,5 158,893 km/h 03
04 Belgien Jacky Ickx Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 3:02,6 158,806 km/h 04
05 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Frankreich Matra-Ford 3:02,9 158,546 km/h 05
06 Neuseeland Chris Amon Italien Ferrari 3:04,2 157,427 km/h 06
07 Neuseeland Bruce McLaren Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 3:05,5 156,323 km/h 07
08 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 3:05,9 155,987 km/h 08
09 Schweiz Joseph Siffert Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 3:06,3 155,652 km/h 09
10 Vereinigtes Konigreich Vic Elford Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 3:08,0 154,245 km/h 10
11 Vereinigtes Konigreich Piers Courage Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 3:09,9 152,701 km/h 11
12 Vereinigtes Konigreich John Miles Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 3:12,8 150,405 km/h 12
13 Schweiz Silvio Moser Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 3:14,6 149,013 km/h 13

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Frankreich Matra-Ford 38 0 1:56:47,4 01 3:02,7 (27.)
02 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Frankreich Matra-Ford 38 0 + 57,1 05 3:03,7
03 Belgien Jacky Ickx Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 38 0 + 57,3 04 3:03,9
04 Neuseeland Bruce McLaren Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 37 0 + 1 Runde 07 3:07,4
05 Vereinigtes Konigreich Vic Elford Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 37 0 + 1 Runde 10 3:07,9
06 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 37 0 + 1 Runde 08 3:10,1
07 Schweiz Silvio Moser Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 36 0 + 2 Runden 13 3:14,1
08 Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 35 1 + 3 Runden 02 3:03,2
09 Schweiz Joseph Siffert Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 34 1 + 4 Runden 09 3:08,6
Neuseeland Chris Amon Italien Ferrari 30 0 DNF 06 3:06,7
Osterreich Jochen Rindt Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 22 0 DNF 03 3:06,4
Vereinigtes Konigreich Piers Courage Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 21 1 DNF 11 3:08,9
Vereinigtes Konigreich John Miles Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1 0 DNF 12 4:28,2

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2, 1 Punkt(e). Die besten fünf Ergebnisse der ersten sechs und die besten vier der letzten fünf Rennen zählten zur Meisterschaft. In der Konstrukteurswertung zählten dabei nur die Punkte des bestplatzierten Fahrers eines Teams.

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Matra-Ford 36
02 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Lotus-Ford 16
03 Schweiz Joseph Siffert Lotus-Ford 13
04 Neuseeland Bruce McLaren McLaren-Ford 13
05 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Matra-Ford 11
06 Neuseeland Denis Hulme McLaren-Ford 11
07 Belgien Jacky Ickx Brabham-Ford 7
08 Vereinigtes Konigreich Piers Courage Brabham-Ford 6
09 Neuseeland Chris Amon Ferrari 4
10 Vereinigtes Konigreich Richard Attwood Lotus-Ford 3
11 Vereinigtes Konigreich John Surtees B.R.M. 2
12 Vereinigtes Konigreich Vic Elford McLaren-Ford / Cooper-Maserati 2
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
13 Australien Jack Brabham Brabham-Ford 1
14 Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver B.R.M. 0
15 Schweiz Silvio Moser Brabham-Ford 0
16 Rhodesien Sam Tingle Brabham-Repco 0
Sudafrika 1961 Peter de Klerk Brabham-Repco 0
Osterreich Jochen Rindt Lotus-Ford 0
Mexiko Pedro Rodríguez B.R.M. 0
Vereinigte Staaten Mario Andretti Lotus-Ford 0
Rhodesien John Love Lotus-Ford 0
Sudafrika 1961 Basil van Rooyen McLaren-Ford 0
Vereinigtes Konigreich John Miles Lotus-Ford 0

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Frankreich Matra-Ford 36
03 Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 22
02 Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 18
04 Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 13
Pos. Konstrukteur Punkte
05 Italien Ferrari 4
06 Vereinigtes Konigreich B.R.M. 2
07 Vereinigtes Konigreich Cooper-Maserati 0
08 Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco 0

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Großer Preis von Frankreich 1969 - Startaufstellung - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 14. März 2024.
  2. „Bericht“ (abgerufen am 18. Juni 2011)