Sportwagen-Weltmeisterschaft 1972

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Arturo Merzario im Ferrari 312PB beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring

Die Sportwagen-Weltmeisterschaft 1972 war die 20. Saison dieser Meisterschaft. Sie begann am 9. Januar und endete am 22. Juli 1972.

Meisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Weltmeisterschaft 1972 wurde von der Scuderia Ferrari dominiert. Mit dem inzwischen ausgereiften 312PB und einem großen Fahrerkader gewann der italienische Rennstall von elf Saisonrennen zehnmal die Gesamtwertung. Ronnie Peterson, Tim Schenken, Clay Regazzoni, Brian Redman, Jacky Ickx, Mario Andretti, Arturo Merzario, Sandro Munari, Carlos Pace und Helmut Marko gingen in diesem Jahr für die Scuderia bei Sportwagenrennen an den Start.

Beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans verzichtete die Scuderia auf eine Teilnahme, da die Teamleitung fürchtete die 312PB würden die 24-Stunden-Distanz nicht durchhalten. Dadurch feierte Matra Sports mit dem MS670 einen Doppelsieg. Henri Pescarolo und Graham Hill gewannen vor den Teamkollegen François Cevert und Howden Ganley. Durch diesen Erfolg ist Graham Hill der einzige Fahrer der Motorsportgeschichte, der den Großen Preis von Monaco, das 500-Meilen-Rennen von Indianapolis und das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewinnen konnte.

Für Ferrari war es der erste Sportwagen-Weltmeistertitel seit 1967.

Rennkalender[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Rennname /
Rennstrecke
Team Gesamtsieger Fahrzeug Meisterschaft
1 9. Januar Argentinien 1000-km-Rennen von Buenos Aires
(Autódromo Juan y Oscar Alfredo Gálvez)
ItalienItalien Spa Ferrari SEFAC SchwedenSchweden Ronnie Peterson
AustralienAustralien Tim Schenken
Ferrari 312PB keine GT
2 6. Februar Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 6-Stunden-Rennen von Daytona
(Daytona International Speedway)
ItalienItalien Ferrari Automobili Belgien Jacky Ickx
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mario Andretti
Ferrari 312PB Alle
3 25. März Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 12-Stunden-Rennen von Sebring
(Sebring International Raceway)
ItalienItalien Ferrari Belgien Jacky Ickx
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mario Andretti
Ferrari 312PB Alle
4 16. April Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich 1000-km-Rennen von Brands Hatch
(Brands Hatch)
ItalienItalien Ferrari SpA S.E.F.A.C. Belgien Jacky Ickx
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mario Andretti
Ferrari 312PB keine GT
5 25. April ItalienItalien 1000-km-Rennen von Monza
(Brands Hatch)
ItalienItalien Spa Ferrari SEFAC Belgien Jacky Ickx
Schweiz Clay Regazzoni
Ferrari 312PB Alle
6 7. Mai Belgien 1000-km-Rennen von Spa-Francorchamps
(Circuit de Spa-Francorchamps)
ItalienItalien Spa Ferrari SEFAC ItalienItalien Arturo Merzario
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brian Redman
Ferrari 312PB Alle
7 21. Mai ItalienItalien Targa Florio
(Piccolo circuito delle Madonie)
ItalienItalien Ferrari SEFAC ItalienItalien Arturo Merzario
ItalienItalien Sandro Munari
Ferrari 312PB Alle
8 28. Mai Deutschland 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring
(Nürburgring)
ItalienItalien Spa Ferrari SEFAC SchwedenSchweden Ronnie Peterson
AustralienAustralien Tim Schenken
Ferrari 312PB Alle
9 11. – 12. Juni FrankreichFrankreich 24-Stunden-Rennen von Le Mans
(Circuit des 24 Heures)
FrankreichFrankreich Equipe Matra-Simca Shell FrankreichFrankreich Henri Pescarolo
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Graham Hill
Matra-Simca MS670 Alle
10 25. Juni OsterreichÖsterreich 1000-km-Rennen von Zeltweg
(Österreichring)
ItalienItalien SpA Ferrari SEFAC Belgien Jacky Ickx
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brian Redman
Ferrari 312PB Alle
11 22. Juli Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 6-Stunden-Rennen von Watkins Glen
(Watkins Glen)
ItalienItalien SEFAC Ferrari Belgien Jacky Ickx
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mario Andretti
Ferrari 312PB Alle

Meisterschaft der Konstrukteure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marken-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Position Konstrukteur 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Gesamt
1 ItalienItalien Ferrari 20 20 20 20 20 20 20 20 (8) (20) 20 160
2 ItalienItalien Alfa Romeo 12 12 12 12 15 12 10 85
3 Deutschland Porsche 6 4 8 (2) 15 3 8 (2) 12 (1) 10 66
4 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lola 4 6 6 4 8 10 6 4 48
5 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Chevron 8 3 12 8 8 2 41
6 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mirage 10 10 12 32
7 FrankreichFrankreich Matra-Simca 20 20
8 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Chevrolet 3 10 1 14
9 ItalienItalien De Tomaso 8 4 12
10 ItalienItalien Tondelli 6 6
11 ItalienItalien Abarth 4 4

Internationaler Cup für GT-Fahrzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Position Konstrukteur 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Gesamt
1 Deutschland Porsche 20 15 15 20 20 (6) 15 15 120
2 ItalienItalien Ferrari 6 12 6 20 20 64
3 ItalienItalien De Tomaso 20 20 3 20 63
4 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Chevrolet 15 20 4 10 49
5 ItalienItalien Alfa Romeo 8 8
6 Deutschland Opel 6 6

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sportwagen-Weltmeisterschaft 1972 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien