Sportwagen-Weltmeisterschaft 1968

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Die großen Gegner in der Marken-Weltmeisterschaft: Hier der Ford GT40, den David Hobbs und Paul Hawkins beim 1000-km-Rennen von Spa-Francorchamps an die vierte Stelle der Gesamtwertung fuhren und …
…da der Porsche 907. Auf dem Bild der Siegerwagen von Joseph Siffert und Hans Herrmann beim 12-Stunden-Rennen von Sebring

Die Sportwagen-Weltmeisterschaft 1968 war die 16. Saison dieser Meisterschaft. Sie begann am 4. Februar und endete am 29. September 1968.

Meisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1968 trat in der Weltmeisterschaft ein neues Reglement in Kraft, das gravierende Veränderungen beim Motorhubraum der Rennwagen verursachte. Wesentlicher Inhalt war die Reduktion des Hubraums der Prototypen auf maximal 3 Liter. Bei den Sportwagen betrug die Obergrenze 5 Liter. Im Laufe der Weltmeisterschaft 1967 hatte es unter den Funktionären des CSI immer mehr Diskussionen über die Höchstgeschwindigkeit der leistungsstärksten Sportwagen-Prototypen gegeben. Beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans fuhr Bruce McLaren im Training im Ford GT40 Mk.IV einen Schnitt von 236,082 km/h. Im Rennen waren Denis Hulme und Mario Andretti in ihren MK.IV noch um einen Kilometer pro Stunde schneller. Der Siegerschnitt von Dan Gurney und A. J. Foyt betrug 218,038 km/h. 1968 durften die Mk.IV, die einen 7-Liter-Ford-V-Motor hatten, nicht mehr eingesetzt werden. Betroffen von der sehr kurzfristig verkündeten Änderung waren auch die Chaparral 2F und die Lola T70 mit ihren 7-Liter-Chevrolet-Motoren. Besonders hart traf das neue Reglement jedoch die Scuderia Ferrari. Die 330P4 hatten 4,4-Liter-V12-Motoren, waren aber als Prototypen homologiert und nicht als Sportwagen. Damit stand der amtierende Weltmeister 1968 ohne Einsatzwagen da.

Der Gesamtsieger in dem nunmehr als Marken-Weltmeisterschaft bezeichneten Championat wurde erst bei der letzten Veranstaltung, dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans, ermittelt. Das 24-Stunden-Rennen in Westfrankreich wurde wegen der Studentenunruhen im Mai vom angestammten Termin im Juni in den September verlegt. Mit dem Sieg von Lucien Bianchi und Pedro Rodríguez zog das Ford repräsentierende Team von John Wyer mit der Werksmannschaft von Porsche gleich. Entschieden wurde die Meisterschaft durch die Streichresultate, da nur die besten fünf Ergebnisse zählten. Während von den 51 erreichten Punkten bei Ford nur sechs gestrichen wurden, verlor Porsche 25 von 67,5 Zählern und damit im letzten Rennen den Titel, da der zweite Rang von Rico Steinemann und Dieter Spoerry im Porsche 907 L als Streichresultat aus der Meisterschaftswertung fielen.

Rennkalender[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Rennname /
Rennstrecke
Team Gesamtsieger Fahrzeug Meisterschaft
1 3. – 4. Februar Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 24-Stunden-Rennen von Daytona
(Daytona International Speedway)
Deutschland Porsche Works Team Schweiz Jo Siffert
Deutschland Hans Herrmann
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vic Elford
Deutschland Jochen Neerpasch
Deutschland Rolf Stommelen
Porsche 907 LH 2.2 Alle
2 23. März Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 12-Stunden-Rennen von Sebring
(Sebring International Raceway)
Deutschland Porsche Automobile Co. Schweiz Jo Siffert
Deutschland Hans Herrmann
Porsche 907 2.2 Alle
3 7. April Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich 6-Stunden-Rennen von Brands Hatch
(Brands Hatch)
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich J. W. Automotive Engineering Belgien Jacky Ickx
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brian Redman
Ford GT40 Alle
4 25. April ItalienItalien 1000-km-Rennen von Monza
(Autodromo Nazionale Monza)
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich J. W. Automotive Engineering AustralienAustralien Paul Hawkins
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Hobbs
Ford GT40 Alle
5 5. Mai ItalienItalien Targa Florio
(Piccolo circuito delle Madonie)
Deutschland Porsche System Engineering ItalienItalien Umberto Maglioli
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vic Elford
Porsche 907 2.2 Alle
6 19. Mai Deutschland 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring
(Nürburgring)
Deutschland Porsche Schweiz Jo Siffert
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vic Elford
Porsche 908 Alle
7 26. Mai Belgien 1000-km-Rennen von Spa-Francorchamps
(Circuit de Spa-Francorchamps)
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich J. W. Automotive Engineering Belgien Jacky Ickx
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brian Redman
Ford GT40 Alle
8 14. Juli Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 6-Stunden-Rennen von Watkins Glen
(Watkins Glen International)
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich J. W. Automotive Engineering Belgien Jacky Ickx
Belgien Lucien Bianchi
Ford GT40 Alle
9 24. August OsterreichÖsterreich 500-km-Rennen von Zeltweg
(Flughafen Zeltweg)
Deutschland Porsche System Engineering Ltd Schweiz Jo Siffert Porsche 908 Alle
10 28. – 29. September FrankreichFrankreich 24-Stunden-Rennen von Le Mans
(Circuit des 24 Heures)
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Wyer Automotive Engineering Mexiko Pedro Rodríguez
Belgien Lucien Bianchi
Ford GT40 Mk.I Alle

Meisterschaft der Konstrukteure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marken-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Position Konstrukteur 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Gesamt
1 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ford 9 9 (4) 9 9 (2) 9 45
2 Deutschland Porsche 9 9 6 (6) 9 9 (6) (3) (4,5) (6) 42
3 ItalienItalien Alfa Romeo 3 6 2 1,5 3 15,5
4= Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Chevrolet 4 4
4= Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Howmet 4 4
4= FrankreichFrankreich Alpine 4 4
7 ItalienItalien Ferrari 2 2
8 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lola 1 1

Internationaler Cup für GT-Fahrzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Position Konstrukteur 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Gesamt
1 Deutschland Porsche (6) (6) 9 9 9 9 9 (9) 45
2 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Chevrolet 9 9 6 24
3 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich MG 1 2 6 9
4 ItalienItalien Lancia 4 4
5 ItalienItalien Fiat 1 1

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alain Bienvenu: Endurance. 50 ans d’histoire. Band 1: 1953–1963. Éditions ETAI, Boulogne-Billancourt 2004, ISBN 2-7268-9327-9.
  • Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sportwagen-Weltmeisterschaft 1968 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien