Stilson Motor Car Company

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Stilson Motor Car Company
Rechtsform Company
Gründung 1907
Auflösung 1910
Auflösungsgrund Insolvenz
Sitz Pittsfield, Massachusetts, USA
Leitung Harry M. Stilson
Branche Automobile

Die Stilson Motor Car Company war ein US-amerikanischer Automobilhersteller. Der Markenname war Stilson.[1][2]

Unternehmensgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der neue Automobilhersteller wurde im Januar 1907 als Pittsfield Motor Car Company angekündigt, aber bereits im März als Stilson Motor Car Company eingetragen. Das Aktienkapital betrug US$ 100.000.-. Financier und Organisator des Unternehmens war Harry M. Stilson, ein ortsansässiger Juwelier und Uhrmacher mit einem Faible für Automobile. Möglicherweise kam aber der Anstoß zur Gründung von Clarence P. Hollister, der zuvor den Berkshire entworfen hatte und auch im neuen Unternehmen die Position des Chefingenieurs erhielt. Er hatte das Patent auf ein von ihm entwickeltes hydraulisches Getriebe, das er im Berkshire[3] und 1908 im Stilson verwendete. Es scheint den Schaltvorgang sanfter und effizienter als damals üblich durchgeführt zu haben, erwies sich aber als so unzuverlässig, dass es nach kurzer Zeit von beiden Marken fallen gelassen wurde.

Beide Hersteller hatten ihren Sitz an der 92 Rennie Avenue in Pittsfield (Massachusetts); ob Hollister bei Berkshire und Stilson gleichzeitig oder nacheinander tätig war, geht aus den Quellen nicht hervor. Es gibt hingegen keinen Hinweis darauf, dass Harry M. Stilson in der Berkshire Motor Car Co. eine Rolle gespielt hat.

Einziges Modell des Unternehmens war der Stilson 50/60 HP, von dem es verschiedene Varianten gab. Alle erhielten einen Herschell-Spillman-Sechszylindermotor mit 9,3 Liter Hubraum und einer Leistung von 50 bhp (ca. 37,3 kW); er wird im Berkshire Model F von 1912 als T-Kopf beschrieben[4] und war mit 58 Steuer-PS (gerundet: 60) nach NA.C.C. taxiert.[5]

1907 wurde der 50/60 HP nur als siebensitziger Touring mit konventionellem Vierganggetriebe zu US$ 4500.- angeboten.[2][6]

1908 lautete die Bezeichnung Stilson 50/60 HP Type C, der Radstand wuchs um ca. 8 cm[2][6] (15 cm nach einer anderen Quelle[7]) und eine Chauffeur-Limousine ergänzte das Programm. Nur in diesem Jahr wurde das Hollister-Getriebe verwendet,[7] das offenbar nur drei Vorwärtsgänge aufwies. Die Preise betrugen US$ 4500.- für den Touring[2][6] und US$ 5500.- für die Limousine.[2]

Im letzten Produktionsjahr wuchs der Touring erneut; in dieser Version hieß er 50/60 HP Model H.[2] Bei unveränderten Preis betrug der Radstand nun 3378 mm. Die Limousine wurde eingestellt, neu war hingegen ein viersitziger Runabout 50/60 HP Model J.[2] mit kurzem (3099 mm) Fahrgestell.[2][6] zu US$ 4250.-.[2]

Abgesehen vom genannten Getriebe und den variierenden Radständen sind während der Produktionszeit des Stilson keine technischen Änderungen nachweisbar. Die Herstellung scheint bereits 1909 geendet zu haben. Das Unternehmen geriet in die Insolvenz und wurde im Dezember 1910 aufgelöst. Im Laufe des Verfahrens zeigte sich, das nur US$ 33.700.- des Aktienkapitals tatsächlich einbezahlt worden waren. Es wurden Aktiva von ca. US$ 3000.- festgestellt. Harry Stilson verließ Pittsfield und ließ sich in Manhattan (New York City) als Juwelier nieder.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Beverly Rae Kimes (Hrsg.), Henry Austin Clark jr.: Standard Catalog of American Cars 1805–1942. Krause Publications, Iola WI 1996, ISBN 0-87341-428-4.
  • George Nick Georgano (Hrsg.): Complete Encyclopedia of Motorcars, 1885 to the Present. 2. Auflage. Dutton Press, New York 1973, ISBN 0-525-08351-0.
  • Robert D. Dluhy: American Automobiles of the Brass Era: Essential Specifications of 4,000+ Gasoline Powered Passenger Cars, 1906–1915, with a Statistical and Historical Overview. Mcfarland & Co, Jefferson NC 2013, ISBN 978-0-7864-7136-2.
  • Association of Licensed Automobile Manufacturers (Hrsg.): Handbook of Gasoline Automobiles / 1904–1905–1906. Einführung von Clarence P. Hornung. Dover Publications, New York 1969.
  • National Automobile Chamber of Commerce (Hrsg.): Handbook of Automobiles 1915–1916. Dover Publications, 1970.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Georgiano: Complete Encyclopedia of Motorcars, 1885 to the Present. 1973, S. 561 (Stilson).
  2. a b c d e f g h i j Kimes, Cark: Standard Catalog of American cars, 1805–1942. 1996, S. 1403 (Stilson).
  3. Kimes, Cark: Standard Catalog of American cars, 1805–1942. 1996, S. 121–122 (Berkshire).
  4. Classic Car Database: Specifications, 1912 Berkshire F Series, T-head, 134 in. wheelbase.
  5. N.A.C.C.: Handbook of Automobiles 1915. S. 212 (N.A.C.C.-Rating, Tabelle)
  6. a b c d Dluhy: American Automobiles of the Brass Era. 2013, S. 121 (Stilson).
  7. a b carfolio.com: 1908 Stilson Six.