Simplex Automobile Company

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Simplex Automobile Company
Rechtsform Inc.
Gründung 1907
Auflösung 1920
Sitz New York City, New York, USA
Branche Automobilindustrie
Simplex von 1911
Simplex Model 50 von 1912 mit einem Aufbau von J. M. Quinby & Co.
Simplex Crane Model 5 von 1916
Simplex Crane Model 5 von 1917 mit einem Aufbau von Brewster & Co.

Simplex Automobile Company war ein US-amerikanischer Hersteller von Automobilen.[1][2]

Unternehmensgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herman Broesel gründete 1907 das Unternehmen in New York City. Dazu übernahm er die Smith & Mabley Manufacturing Company inklusive Werk und Chefingenieur Edward Franquist. Sie begannen mit der Produktion von Automobilen. Der Markenname lautete Simplex.

Broesel starb Ende 1912. Im September 1913 verkauften seine Söhne das Unternehmen an Goodrich, Lockhart and Smith. Die Produktion wurde daraufhin in ein anderes Werk in New Brunswick in New Jersey verlagert.

Ende 1914 wurde die Crane Motor Car Company übernommen. Deren Leiter, Henry Crane, wurde zweiter Vizepräsident. Die Ausstattung seines Werks in Bayonne wurde Anfang 1915 nach New Brunswick gebracht. Die von ihm entwickelten Fahrzeuge wurden offiziell unter der Marke Simplex und dem Zusatz Crane Model 5 angeboten, was oft zu Crane-Simplex verkürzt wurde.

1916 kaufte die Wright-Martin Aircraft Company das Unternehmen auf. Nach Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg wurden im Werk in New Brunswick Flugmotoren hergestellt. Ende Oktober 1917 wurde die Einstellung der Pkw-Produktion für die Zeit des Krieges angekündigt. Nach Kriegsende blieb es prinzipiell bei dieser Entscheidung. Allerdings entstanden 1918 und 1919 noch einzelne Fahrzeuge aus vorhandenen Teilen.

Am 27. Februar 1920 übernahm Hare’s Motors das Unternehmen. Das war das Ende für die Simplex Automobile Company.

1922 kaufte Henry Crane einige Anteile und gründete die Crane-Simplex Company.

Fahrzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das erste Modell für die Zeit von 1907 bis 1908 war das Model 50. Dieses Luxusauto hatte einen Vierzylindermotor mit T-Kopf. Jeweils 146,05 mm Bohrung und Hub ergaben 9787 cm³ Hubraum. Der Motor war mit 50 PS angegeben. Die Motorleistung wurde über ein Vierganggetriebe und zwei Ketten an die Hinterachse übertragen. Das Fahrgestell hatte 315 cm Radstand. Einziger Aufbau war ein Toy Tonneau mit vier Sitzen.

1909 war dieses Modell mit drei verschiedenen Radständen lieferbar. Ein zweisitziges Speed Car und ein viersitziger Toy Tonneau hatten 315 cm Radstand wie im Vorjahr. Für eine siebensitzige Limousine und ein ebenfalls siebensitziges Landaulet sind 323 cm Radstand überliefert. Beim siebensitzigen Tourenwagen betrug der Radstand 328 cm.

1910 war für dieses Modell nur noch der kurze Radstand mit einem Aufbau als Runabout und der lange Radstand als Tourenwagen verfügbar. Neu war das Model 90. Die vergrößerte Bohrung von 154,94 mm ergab 11.015 cm³ Hubraum. Der Motor war mit 90 PS angegeben. Der Radstand betrug 315 cm. Die Tourenwagen waren mit fünf und sieben Sitzen erhältlich.

1911 war das Model 50 weiterhin mit zwei verschiedenen Radstand lieferbar. Allerdings wurde jetzt nur noch das Fahrgestell angeboten. Externe Karosseriehersteller fertigten die Aufbauten nach Kundenwunsch. Genannt sind Brewster & Co., A.T. Demarest & Co., Healey & Company, Holbrook Company und J. M. Quinby & Co. Das Model 90 stand als Fahrgestell und als fünfsitziger Tourenwagen im Angebot. Neu war das Model 38. Es hatte einen Vierzylindermotor mit 123,825 mm Bohrung, 165,1 mm Hub, 7952 cm³ Hubraum und 38 PS Leistung. Der Radstand betrug 323 cm. Die einzige verfügbare Karosseriebauform war ein siebensitziger Tourenwagen. Im Gegensatz zu den bisherigen Modellen hatte das Fahrzeug Kardanantrieb.

In der Zeit von 1912 bis 1913 war das Sortiment noch größer als vorher. Das Model 38 war mit 323 cm Radstand als vier- und fünfsitziger Tourenwagen sowie mit 348 cm Radstand als Tourenwagen, Landaulet und Limousine mit jeweils sieben Sitzen erhältlich. Das Model 50 hatte als viersitziger Tourenwagen 315 cm Radstand, als fünfsitziger Tourenwagen 328 cm Radstand und als Siebensitzer in den Bauformen Tourenwagen, Landaulet und Limousine 348 cm Radstand. Das Model 90 mit dem vom Vorjahr bekannten Radstand von 315 cm stand als vier- und fünfsitziger Tourenwagen zur Wahl. Es entsprach technisch und bezüglich des Radstands dem neuen Model 75. Dieses war als vier- und siebensitziger Tourenwagen, zweisitziger Runabout, Limousine und Landaulet erhältlich. Zur Wahl standen Ketten- und Kardanantrieb.

1914 war das Model 38 nur noch mit dem langen Radstand erhältlich. Überliefert sind ein viersitziger Tourabout, ein siebensitziger Coach und Fahrgestelle ohne Werksaufbauten. Das Model 50 erhielt einen anderen Motor. 136,525 mm Bohrung und 165,1 mm Hub ergaben 9667 cm³ Hubraum. Der Motor war aber weiterhin mit 50 PS angegeben. Einziger Radstand war 348 cm. Verkauft wurden nur viersitzige Tourabout und reine Fahrgestelle. Das Model 75 war nun mit 75 PS Leistung angegeben. Der Radstand maß 315 cm. Werkskarosserien sind nicht gelistet.

1915 blieben diese drei Modelle weitgehend unverändert. Das Model 38 war als siebensitzige Limousine und Fahrgestell, das Model 50 als fünfsitziger Tourenwagen und Fahrgestell und das Model 75 nur als Fahrgestell erhältlich. Neu war das Crane Model 5. Es hatte einen Sechszylindermotor mit 111,125 mm Bohrung, 158,75 mm Hub und 9238 cm³ Hubraum. Der Motor war mit 46 PS eingestuft. Die Motorleistung wurde über eine Kardanwelle an die Hinterachse übertragen. Der Radstand betrug 366 cm. Bekannt sind siebensitzige Tourenwagen und reine Fahrgestelle.

1916 gab es nur noch Model 50 und Crane Model 5, jeweils ohne Änderungen gegenüber dem Vorjahr.

Von 1917 bis 1919 beschränkte sich das Sortiment auf das Crane Model 5. Es stand ohne Karosserie in den Preislisten.

Modellübersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Modell Zylinder Leistung (PS) Radstand (cm) Aufbau
1907–1908 Model 50 4 50 315 Toy Tonneau 4-sitzig
1909 Model 50 4 50 315 Speed Car 2-sitzig, Toy Tonneau 4-sitzig
1909 Model 50 4 50 323 Landaulet 7-sitzig, Limousine 7-sitzig
1909 Model 50 4 50 328 Tourenwagen 7-sitzig
1910 Model 50 4 50 315 Runabout
1910 Model 50 4 50 328 Tourenwagen
1910 Model 90 4 90 315 Tourenwagen 5-sitzig und 7-sitzig
1911 Model 38 4 38 323 Tourenwagen 7-sitzig
1911 Model 50 4 50 315 nur Fahrgestell
1911 Model 50 4 50 328 nur Fahrgestell
1911 Model 90 4 90 315 Tourenwagen 5-sitzig
1912–1913 Model 38 4 38 323 Tourenwagen 4-sitzig und 5-sitzig
1912–1913 Model 38 4 38 348 Tourenwagen 7-sitzig, Landaulet 7-sitzig, Limousine 7-sitzig
1912–1913 Model 50 4 50 315 Tourenwagen 4-sitzig
1912–1913 Model 50 4 50 328 Tourenwagen 5-sitzig
1912–1913 Model 50 4 50 348 Tourenwagen 7-sitzig, Landaulet 7-sitzig, Limousine 7-sitzig
1912–1913 Model 75 4 90 315 Tourenwagen 4-sitzig und 7-sitzig, Runabout 2-sitzig, Limousine, Landaulet
1912–1913 Model 90 4 90 315 Tourenwagen 4-sitzig und 5-sitzig
1914 Model 38 4 38 348 Tourabout 4-sitzig, Coach 7-sitzig
1914 Model 50 4 50 348 Tourabout 4-sitzig
1914 Model 75 4 75 315 nur Fahrgestell
1915 Model 38 4 38 348 Limousine 7-sitzig
1915 Model 50 4 50 348 Tourenwagen 5-sitzig
1915 Model 75 4 75 315 nur Fahrgestell
1915 Crane Model 5 6 46 366 Tourenwagen 7-sitzig
1916 Model 50 4 50 348 Tourenwagen 5-sitzig
1916 Crane Model 5 6 46 366 Tourenwagen 7-sitzig
1917–1919 Crane Model 5 6 46 366 nur Fahrgestell

Produktionszahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Insgesamt entstanden 1865 Fahrzeuge. Darin enthalten sind 467 Fahrzeuge, die von Crane entworfen wurden.[1]

Jahr Produktionszahl
1907 93
1908 178
1909 100
1910 123
1911 150
1912 200
1913 250
1914 250
1915 223
1916 121
1917 116
1918 61
Summe 1865

Eine im guten Zustand erhaltene Limousine von 1915 wurde 2015 für 21.458 Pfund Sterling versteigert.[3]

Autorennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Fahrzeug wurde 1911 beim Rennen Indianapolis 500 eingesetzt. Fahrer war Ralph DePalma. Er erreichte den sechsten Platz.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Simplex Automobile Company – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Beverly Rae Kimes, Henry Austin Clark Jr.: Standard catalog of American Cars. 1805–1942. 3. Auflage. Krause Publications, Iola 1996, ISBN 0-87341-428-4, S. 1349–1351 (englisch).
  2. George Nicholas Georgano (Hrsg.): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Band 3: P–Z. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1, S. 1457 (englisch).
  3. Martin Stromberg (Herausgeber): Auktionsspiegel. Das große Jahrbuch der Oldtimerauktionen 2015/2016. Classic Data, Bochum 2016, ISBN 978-3-9813952-8-0, S. 394 (deutsch, englisch).